Mitte der Achtzigerjahre konnte in der Schweiz, wie in ganz Europa, eine beunruhigende Zunahme rassistischer Gewalttaten beobachtet werden. Medien, politische Organisationen und Forschende stellten in den letzten fünfzehn Jahren rassistische Ausschreitungen und die beteiligten Täter ins Zentrum ihres Interesses. Studien zu Ursachen rassistischer Gewalttaten haben ohne Zweifel zur kontinuierlichen öffentlichen Diskussion beigetragen. Demgegenüber wurde weitgehend vernachlässigt, dass nicht nur rassistische und xenophobe Akteure den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen, sondern auch jene Teile der Bevölkerung, die sich um antirassistische Aufklärung bemühen und sich gegen Rassismus organisieren. Die vorliegende empirische Studie zeigt, wie antirassistische Akteure in der Schweiz Einfluss nehmen auf die Prozesse der öffentlichen Entscheidungsfindung und das politische sowie administrative Handeln. Ihre Organisationen, Strategien und Netzwerke werden erstmals dokumentiert, die persönlichen Ansichten der Vertreterinnen und Vertreter antirassistischer Gruppierungen zu Begriffen und Konzepten wie Rassismus, Antisemitismus, Xenophobie und Antirassismus dargelegt, der Diskussionsstand innerhalb der Antirassismusbewegung erfasst und diskutiert. Der breit angelegte dokumentarisch-historische Charakter der Studie erlaubt es, einen Überblick über die Antirassismus-Geschichte der Schweiz zu erhalten.
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