Aufgrund der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen ist es zu einer weltweiten Vernetzung der anwaltlichen Tätigkeit gekommen. Im Rahmen der grenzüberschreitenden anwaltlichen Tätigkeit stellt sich die Frage, welchem Berufsrecht die Anwälte verpflichtet sind. Vor diesem Hintergrund geht diese Arbeit der Frage nach, wie die Verschwiegenheitspflicht, ein zentraler Aspekt des anwaltlichen Berufsrechts, in Deutschland und Frankreich ausgestaltet ist, und welche Konsequenzen sich daraus für die grenzüberschreitende Tätigkeit eines deutschen Anwalts in Frankreich ergeben. Insbesondere auf die Besonderheit der confidentialité des correspondances wird unter berufsrechtlichen, prozessrechtlichen und strafrechtlichen Gesichtspunkten eingegangen.
"Die Verschwiegenheitspflicht hat sich zuletzt - jenseits des GwG - im Vergleich zu anderen 'core values' keines übermässigen Interesses der Wissenschaft erfreut. Die Arbeit ist nicht nur deshalb reizvoll, sondern auch, weil sie inhaltlich mehr bietet, als der Titel verspricht. Mehr als 100 Seiten untersuchen die bei grenzüberschreitender Tätigkeit aufgrund widerstreitender Regelungen zur Verschwiegenheitspflicht auftretenden Kollisionsprobleme." (Matthias Kilian, Anwaltsblatt)