Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die qualitative Masterarbeit beschäftigt sich mit der Tätigkeit von freiberuflichen Hebammen und untersucht, welche Ansprüche diese an ihre Arbeit richten und wie sie möglichen Ambivalenzen zwischen arbeitsinhaltlichen Ansprüchen Ökonomisierungsdruck in der Selbstständigkeit begegnen.Zu diesem Zweck wurden narrationsorientierte Leitfaden-Interviews mit vier freiberuflich tätigen Hebammen durchgeführt und unter Rückbezug auf Marx' Theorie zum Doppelcharakter der Arbeit, dem Konzept zu arbeitsinhaltlichen Ansprüchen von Sarah Nies sowie verschiedenen theoretischen Ansätzen zur Ökonomisierung ausgewertet.Es konnte herausgearbeitet werden, dass abhängig davon, auf welcher Ebene die befragten Hebammen die Ökonomisierung ihrer Arbeit zulassen oder ablehnen, sich die Ambivalenzbeziehung zwischen arbeitsinhaltlichen Ansprüchen an den Sinn und Nutzen der Arbeit und den Verwertungsansprüchen unterschiedlich gestaltet.Freiberufliche Hebammen, welche die Ökonomisierung im konkreten Arbeitshandeln ablehnen und sich bewusst für die Priorisierung ihrer arbeitsinhaltlichen Ansprüche entscheiden, bewältigen in gewisser Weise den Zielkonflikt, finden sich aber eher in selbstausbeuterischen Arbeitsstrukturen wieder.Freiberufliche Hebammen, die eher erwerbsorientierte Denk- und Handlungslogiken aufweisen, integrieren dagegen Verwertungsinteressen in die arbeitsinhaltlichen Ansprüche und damit in ihre Vorstellungen an den Arbeitssinn. Diese bewusst adressierte Verwertungsperspektive und das gestärkte Unternehmerinnen-Bewusstsein sind Abgrenzungsstrategie sowie Schutz vor Belastungen.
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