Die Liebe und die Poesie vertragen kein Vielleicht: keine lauwarmen Bekenntnisse, keine allseits abgesicherten Kompromisse. Wer sich auf sie einlässt, kennt die Melancholie ebenso gut wie die maßlose Lust am Leben, die Hingabe ebenso gut wie den Furor - nur ein Wimpernschlag liegt zwischen 'Ich werde so lange mit dir am Strand spazieren gehen / bis du mich liebst' und 'Melde dich erst wieder, wenn du stirbst'. Die Gedichte und Briefe in Die Arbeiterin auf dem Eis erzählen von bedenklich verwildertem Selbstbewusstsein, von Ameisen in Palästina, von Schlittenhunden in der Küche, vom Aufglimmen der Reisenden, von Ernstfallkassetten und Gedichtattrappen, von Kölnischwasser auf Spinnennetzen, von Liliputanern an den Spronser Seen, von Mecklenburg, Venedig und Persien. Ein Buch wie eine verwegene Liebeserklärung an alles Unbekannte: insistierend, zuversichtlich, absurd.
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