Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Fakt und Fiktion - Konzepte realistischen Schreibens, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Einziger Kritikpunkt vom Dozenten war, dass noch mehr einschlägige Forschungsliteratur hätte verwendet werden können, ansonsten überzeugend. Vielleicht kann die Arbeit jemandem hier als Orientierung nützen. , Abstract: Seit den letzten Jahren rückt das Thema Arbeit wieder stärker in den Fokus literarischer Verarbeitung. Ein Grund dafür könnten die drastischen Transformationen sein, welche die Arbeitswelt und die Ökonomie seit wenigen Jahrzehnten durchlaufen. Damit korrespondiert die Entwicklung, dass seit einiger Zeit auch die Literaturwissenschaft die Ökonomie und das Literarische in einer neuen, einander wechselseitigen Durchdringung für sich entdeckt. In der vorliegenden Arbeit soll es daher darum gehen, die fiktionale Werbewelt in Rainer Merkels Roman Das Jahr der Wunder in Beziehung zu setzen mit der Arbeitswirklichkeit, wobei speziell die New Economy betont wird, da die Handlung des Buches in einer Werbeagentur in der Mitte der 90er Jahre spielt.Dabei wird zunächst in aller Kürze die bisherige Arbeitsabwesenheit in der deutschen Literatur beleuchtet, nach möglichen Gründen hierfür gesucht und es werden einige ausgewählte, aktuelle literarische und wissenschaftliche Texte benannt, die sich mit Arbeit und Ökonomie befassen. Im Anschluss daran beschreibt der zweite kurze Abschnitt die Herausbildung des Symbol-Analytikers , jenen Vertreter einer neuen Form von immaterieller Arbeit und zeigt seine besondere Relevanz für die New Economy, die sich eben dadurch auszeichnet, dass sie immaterielle Werte produziert.Im dritten und größten Kapitel werden dann Passagen in Merkels Werk analysiert, an denen sich der Charakter der gegenwärtigen Arbeitswelt dort manifestiert, wo moderne Disziplinar- bzw. Machtmechanismen auftauchen und Subjektivierungstendenzen im Sinne eines zunehmenden Programms des Sich-selbst-Regierens stattfinden. Darüber hinaus gehen weitere Unterpunkte den mythischen, quasi-religiösen und fiktionalen Vorstellungen innerhalb von Merkels Text nach, reflektieren die (scheinbar unbedeutende) Rolle des Geldes und hinterfragen den Begriff der Kreativität, den die Mitarbeiter in Merkels erdachter Agentur GFPD so intensiv für sich reklamieren. Die beiden letzten Unterpunkte versuchen die Diskrepanz von Schein und Sein sowohl in der New Economy wie auch im Werbeunternehmen in Das Jahr der Wunder aufzudecken und enthüllen dabei einen oft diffusen, etikettenhaften Sprachgebrauch und eine manchmal vorkommende Inhaltsleere in der modernen Wirtschaftswelt.
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