Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 61,71 €
  • Buch mit Leinen-Einband

"Die Architektur muß die besonnenste unter den Künsten bleiben", schrieb ein Zeitgenosse im Jahr 1920. Doch die Architekten des Expressionismus wollten den Traum und den Rausch, die Erneuerung der Gesellschaft und die Leuterung des einzelnen. Sie wollten das Gesamtkunstwerk und "durch Farben und Formen Tausende zu Jubel und Lust oder zur Trauer stimmen". Lange Zeit sind die pathetischen Entwürfe, aber auch die verwirklichten Bauten der ersten drei Jahrzehnte dieses Jahrhunderts übergangen worden. Wolfgang Pehnts Buch gilt bis heute als Standardwerk. Es wurde völlig neu bearbeitet. Der…mehr

Produktbeschreibung
"Die Architektur muß die besonnenste unter den Künsten bleiben", schrieb ein Zeitgenosse im Jahr 1920. Doch die Architekten des Expressionismus wollten den Traum und den Rausch, die Erneuerung der Gesellschaft und die Leuterung des einzelnen. Sie wollten das Gesamtkunstwerk und "durch Farben und Formen Tausende zu Jubel und Lust oder zur Trauer stimmen". Lange Zeit sind die pathetischen Entwürfe, aber auch die verwirklichten Bauten der ersten drei Jahrzehnte dieses Jahrhunderts übergangen worden. Wolfgang Pehnts Buch gilt bis heute als Standardwerk. Es wurde völlig neu bearbeitet. Der Katalanische Modernismus und der Prager Kubismus haben ebenso eigene Kapitel erhalten wie "Bühne und Theater" als Bauvorhaben der expressionistischen Architektur. Zahlreiche Architekten werden nun in monographischen Kapiteln gewürdigt. Das Buch erschließt zudem weitere Quellen und wurde vollständig farbig bebildert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.08.1998

Varieté der Überzeugungen
Wolfgang Pehnt als Conferencier des Expressionismus

Wie das Klischee von den "Goldenen Zwanzigern" oft den Hexenkessel überstrahlt, der die frühe Weimarer Republik war, so überglänzt das flirrende Weiß des funktionalistischen Neuen Bauens noch heute das Gewimmel der Architekturtendenzen jener Ära. Allenfalls die expressionistischen Bauten sind als wichtige zweite Stilrichtung der Klassischen Moderne im allgemeinen Bewußtsein. Doch eigentlich gibt es keinen exakt definierbaren baulichen Expressionismus. Daß dieser Sammelbegriff die widersprüchlichsten Anschauungen und Baurichtungen, traditionalistische und avantgardistische, messianisch und fatalistisch gemeinte Baulösungen über einen Kamm schert, hat 1973 der Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt dargelegt. Unter dem lakonischen Titel "Die Architektur des Expressionismus" analysierte er die Verästelungen expressiven Bauens, das erst ein knappes Jahrzehnt zuvor eher beiläufig als Bereich der expressionistischen Kunst beschrieben worden war. Das längst zum Standardwerk gewordene Buch ist nun in einer dritten überarbeiteten und erweiterten Auflage erschienen. In monographischen Kapiteln werden bedeutende Architekten und ihre Expressionismen gesondert behandelt, weitere Quellen sind erschlossen, der Abbildungsteil ist angewachsen und ergänzt - ein Muß angesichts der eminent wichtigen Rolle, die Farben in diesen Bauten spielten - historische Fotografien mit aktuellen farbigen Aufnahmen. Dem theatralisch-pathetischen Grundcharakter der Bauten entsprechend hat Pehnt seine Ausführungen zum Theater jener Epoche ergänzt und verbreitert, denn "die expressive Leistungsfähigkeit der Architektur stand auf dem Prüfstand des Theaters". bat.

Wolfgang Pehnt: "Die Architektur des Expressionismus". Verlag Gerd Hatje, Ostfildern 1998. 368 S., 541 Farb- u. S/W-Abb., geb., 168,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr