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Die Arktis ist ein weißes Paradies, das uns langsam zu entschwinden droht. Infolge der Klimaerwärmung schmilzt die Meereisfläche beständig, ihre Ausdehnung wird bis zum Jahr 2010 jährlich um 10 bis 15 Prozent zurückgehen. Dieser virtuos komponierte Bildband präsentiert eindrucksvoll die Region um den Nordpol: ihre eisig schimmernde Landschaft, in der Schiffswracks gescheiterter Expeditionen riesig aufragen, ihr magisches Licht, ihre Bewohner und deren harten Alltag. Seit langem lässt sich Francis Latreille von der Arktis gefangen nehmen - dieses Buch ist seine Liebeserklärung und ein leidenschaftlicher Aufruf, das weiße Paradies zu schützen.…mehr

Produktbeschreibung
Die Arktis ist ein weißes Paradies, das uns langsam zu entschwinden droht. Infolge der Klimaerwärmung schmilzt die Meereisfläche beständig, ihre Ausdehnung wird bis zum Jahr 2010 jährlich um 10 bis 15 Prozent zurückgehen. Dieser virtuos komponierte Bildband präsentiert eindrucksvoll die Region um den Nordpol: ihre eisig schimmernde Landschaft, in der Schiffswracks gescheiterter Expeditionen riesig aufragen, ihr magisches Licht, ihre Bewohner und deren harten Alltag. Seit langem lässt sich Francis Latreille von der Arktis gefangen nehmen - dieses Buch ist seine Liebeserklärung und ein leidenschaftlicher Aufruf, das weiße Paradies zu schützen.
Autorenporträt
Francis Latreille brach 1995 zu seiner ersten Expedition in die Arktis und Antarktis auf. 1998 erhielt er den World Press Photo Award und nahm an einer Mammut-Expedition nach Sibirien teil.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.12.2006

Von Mammuts und anderen Eisklötzen

Die Fotos sind spektakulär: Der "größte zivile Hubschrauber der Welt" läßt an Seilen einen containergroßen Block gefrorener Erde ab, aus dem zwei Mammutzähne herausragen. Dann ziehen elf schwarzgekleidete Männer an einem Seil den auf einen Schlitten montierten Block nach Chatanga in einen Kühlkeller. Die Fotos sollen einen aufsehenerregenden sibirischen Mammutfund dokumentieren. Nur: Wie sollte es gelungen sein, die Stoßzähne so exakt freizuschaufeln, während der Rest des Mammuts in einem Block gefrorener Tundra verbleibt? Und vor allem: Warum sollte man eine kostbare Fracht so riskant befördern, mit den frei ragenden Zähnen, und warum wird vor den Schlitten kein Traktor gespannt, sondern eine malerische Reihe von Männern? So ist leider zu offensichtlich, daß mit diesen Fotos etwas nicht stimmt, und tatsächlich hatte der Initiator der Aktion, der französische Abenteurer Bernard Buigues, in einem Interview zugegeben, man müsse die Leute "zum Träumen bringen. Aus diesem Grund werde ich, wenn wir den Block vom Flughafen in den Eiskeller transportieren, die Stoßzähne wieder reinstecken." Von all dem ist in Francis Latreilles Bildband "Die Arktis" leider nicht die Rede. Das ist äußerst bedauerlich, weil, einmal mißtrauisch geworden, auch die anderen Fotos an Glaubwürdigkeit verlieren. Bedauerlich deshalb, weil Latreille "das weiße Paradies" grandios ablichtet. Selten sah man Eisberge derart majestätisch durch schwarzes Meer gleiten, aus Nebeln ragen, in Fjorden lagern. Luftaufnahmen lassen Packeis zu Mosaikböden in Barockkirchen werden, und schräge Sonnenstrahlen und fahles Nordlicht hüllen die Landschaft in Magie. Latreille liefert zudem packende Tieraufnahmen und anrührende Porträts der nordischen Nomaden, wobei sein Buch fast ausschließlich von Sibirien handelt, andere arktische Gebiete nur mit einigen Fotos gestreift werden. Die Texte rutschen mitunter in eine eurozentristische Ecke, wenn er von den "ersten Heldentaten" der Eroberung des Nordens spricht, dabei aber die Meeresfahrten der zirkumpolaren Völker außer acht läßt. Auch schreibt er den Amerikanern Byrd und Bennett das Verdienst zu, als erste den Nordpol überflogen zu haben - gemeinhin wird dies dem italienischen Pionier Umberto Nobile zugestanden. Trotz solcher Ungereimtheiten: Francis Latreilles Bildband weckt die Sehnsucht nach klirrender Kälte, nach dem weißen Paradies eben.

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"Die Arktis. Das weiße Paradies" von Francis Latreille. Knesebeck Verlag, München 2006. 232 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 39,95 Euro. ISBN 3-89660-399-X.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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