Das Schlaraffenland für Gaumenabenteurer: Asiens Köstlichkeiten. Asien - spätestens seit Marco Polo hat dieser geheimnisvolle Kontinent nicht nur Reisende und Entdecker, sondern auch Gaumenabenteurer und Feinschmecker fasziniert. Einen ganz speziellen Zauber auf europäische Genießer übt vor allem die ungeheure Vielfalt seiner Küchen aus: von den süßen Spezialitäten Vorderasiens über die stark gewürzorientierte Küche des indischen Subkontinents bis zu den Höhepunkten chinesischer Kochkunst, von der unverwechselbaren Meeresküche Thailands über Sushi und Sukiyaki aus Japan bis zu den Reis- und Nudelgerichten der Philippinen. Und längst haben Asiens Köstlichkeiten auch in heimischen Küchen Einzug gehalten: Früher unerreichbare Gewürze und Aromaten wie Kreuzkümmel, Gelbwurz, Koriander oder Kardamom, Chili- oder Sojasaucen, Shii-Take-Pilze oder Wasabi-Kren sind heute in jedem größeren Supermarkt erhältlich. Einer wohlschmeckend-harmonischen Begegnung mit den wunderbaren Genüssen aus den Ländern der aufgehenden Sonne steht daher heute kaum noch etwas im Wege - vorausgesetzt, man beherrscht die zahlreichen kochtechnischen Fertigkeiten, die mit einer guten asiatischen Küche nun einmal verbunden sind. Wiens Asia-Starköchin Sohyi Kim und Kochbuch-Bestsellerautor Christoph Wagner, die beide die asiatische Küche als facettenreich leuchtendes Ganzes begreifen, zeigen in diesem profunden Standardwerk, wie's richtig geht, eindrucksvoll demonstrieren sie die enorme Bandbreite der asiatischen Landes- und Regionalküchen, die doch eine große gemeinsame Idee verbindet: Ausgewogene Ernährung ist die beste Voraussetzung für körperliche und geistige Gesundheit!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2007Genüsse im Licht der aufgehenden Sonne
Dreihundertfünfzig "beste Rezepte" zwischen Orient und Fernost, von der Türkei bis nach Japan, umfasst dieses Buch - naturgemäß geht es dabei eher kursorisch zu. Originell ist die eröffnende Fotografie eines stilisierten Schiffs, dessen Segel aus zwei Dutzend Flaggen asiatischer Länder bestehen, während der Körper von Essstäbchen und Löffeln geformt ist: So wird das Antriebsmoment der kulinarischen Reise auf Anhieb sinnfällig. Von da an isst man dem Sonnenaufgang entgegen, das Panorama der Genüsse öffnet sich immer weiter Richtung Osten zu stetig vergrößerter aromatischer Vielfältigkeit. Doch schon bei der Aufzählung möglicher Zutaten verlieren die Autoren jedes Alte-Welt-Küchen-Maß. Bärentatzen mögen in China als Delikatesse gelten, ebenso wie zahlreiche andere Kostbarkeiten vom Tier, bei uns sind sie aus vielerlei Gründen nicht erhältlich. Beim Betrachten der Rezepte schmeckt man sich also eher theoretisch durch Landschaften und Tageszeiten, und die Gesamtspanne von Frühstücksrezepten bis zur Dessertküche hinterlässt den Leser vor allem verwirrt - auch über unerwartete Momente der Klarheit: etwa die eingestreute Erkenntnis, dass Sushi nicht aus Japan kommt, wie im Westen gemeinhin angenommen, sondern einst in China erfunden wurde.
A.O.
"Die asiatische Küche" von Sohyi Kim und Christoph Wagner. Pichler Verlag, Wien 2007. 400 Seiten mit zahlreichen Farbfotografien. Gebunden, 34,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dreihundertfünfzig "beste Rezepte" zwischen Orient und Fernost, von der Türkei bis nach Japan, umfasst dieses Buch - naturgemäß geht es dabei eher kursorisch zu. Originell ist die eröffnende Fotografie eines stilisierten Schiffs, dessen Segel aus zwei Dutzend Flaggen asiatischer Länder bestehen, während der Körper von Essstäbchen und Löffeln geformt ist: So wird das Antriebsmoment der kulinarischen Reise auf Anhieb sinnfällig. Von da an isst man dem Sonnenaufgang entgegen, das Panorama der Genüsse öffnet sich immer weiter Richtung Osten zu stetig vergrößerter aromatischer Vielfältigkeit. Doch schon bei der Aufzählung möglicher Zutaten verlieren die Autoren jedes Alte-Welt-Küchen-Maß. Bärentatzen mögen in China als Delikatesse gelten, ebenso wie zahlreiche andere Kostbarkeiten vom Tier, bei uns sind sie aus vielerlei Gründen nicht erhältlich. Beim Betrachten der Rezepte schmeckt man sich also eher theoretisch durch Landschaften und Tageszeiten, und die Gesamtspanne von Frühstücksrezepten bis zur Dessertküche hinterlässt den Leser vor allem verwirrt - auch über unerwartete Momente der Klarheit: etwa die eingestreute Erkenntnis, dass Sushi nicht aus Japan kommt, wie im Westen gemeinhin angenommen, sondern einst in China erfunden wurde.
A.O.
"Die asiatische Küche" von Sohyi Kim und Christoph Wagner. Pichler Verlag, Wien 2007. 400 Seiten mit zahlreichen Farbfotografien. Gebunden, 34,90 Euro.
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