Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitspanne, die zwischen Jesu Leben und Wirken und den schriftlichen Belegen davon besteht, findet in der neutestamentlichen Wissenschaft ihren Widerhall in der Frage nach der Kontinuität und Diskontinuität von mündlicher Tradition und ihrer literarischen Formgebung . Die Glaubensformeln um Jesus Christus hingegen gelten, soweit ich sehe, einhellig als theologische Ausdrucksformen der Urgemeinde, obwohl wir solche schriftlich verdichtet erst bei Paulus, also gut zwanzig Jahre nach Jesu Tod, nachweisen können; somit glaubt man, dass Paulus selbst solche theologischen Formeln um Jesus Christus nur tradiert. Auf der anderen Seite scheint die gegenwärtige theologische Forschung die Auferstehung Jesu Christi kaum noch für ein historisches Ereignis zu halten. Dieser sich zunehmend durchsetzenden Erkenntnis mangelt es aber zumeist an eindeutigen Begriffen; vielmehr wählt man für dieses biblische Geschehen Umschreibungen, die die Vermutung nahe legen, dass man weitgehend davon ausgeht, dass besagte Formulierungen von der Urgemeinde entgegen der Tatsache der Auferstehung Jesu Christi geprägt worden sind.Die vorliegende Untersuchung nun macht die nüchterne Tatsache zur Voraussetzung, dass ein Mensch nicht von den Toten auferstehen kann. Die christologischen Formeln jedoch müssen, wenn man diese Tatsache voraussetzt, von irgendjemandem gebildet worden sein. Hier soll also versucht werden, den Nachweis dafür zu erbringen, dass Paulus der Urheber der christologischen Formeln ist. Ebenso hat Paulus die Erscheinung des Herrn vor sich erdacht, um u.a. sein Apostelamt zu legitimieren.
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