Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Paderborn (Zeitgeschichte), Veranstaltung: Geschichte der Kernenergie, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit 1945 bis in die jüngste Gegenwart hat sich folgende Lesart in das amerikanische Kollektivgedächtnis imprägniert: Die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki seien militärisch notwendig gewesen, um zahlreiche amerikanische Soldatenleben zu retten, die ansonsten durch eine Invasion Japans gefordert worden wären. Coulmas verweist darauf, dass die "deutschen Lehrbücher zumeist die offizielle amerikanische Sichtweise" übernehmen. Diese Gegebenheit ruft, so wird diese Arbeit zeigen, einen alarmierenden Zustand aus, der der schulisch-didaktischen Kategorie der Multiperspektivität zuwiderläuft. Dass ein Umdenken, die Motive und die (vor allem) amerikanisch und deutsche Erinnerung an Hirsohima und Nagasaki betreffend, stattfinden muss, begründet demnach diese Arbeit. Ein interkontinentaler Aktualitätsbezug tangiert die unheilvollen, geopolitischen Entwicklungen, die sich gegenwärtig um die Ukraine hypostasieren; quasi medial übereinstimmend rückt ein historisches Szenario näher, das bei unseren Vorgängergenerationen eine Reminiszenz an die Grauen vergangener Tage weckt: Ein drohender atomarer Krieg im Zusammenhang mit der Kubakrise 1962. Obwohl Experten gegenwärtig Entwarnung geben, steht jedoch der Abwurf von Atombomben erneut im Raum. Ausschlaggebend für diese Berichterstattung ist Putins Aussage vom 27. Februar 2022, in der der russische Präsident die "Abschreckungswaffen", die Atomwaffen implizierend, "in Alarmbereitschaft" versetzen lässt. Die WELT berichtet in einem kürzlich erschienenen Beitrag vom 20. April 2022 über den geglückten Test der russischen "Weltzerstör-Raktete", eine Atombomben-Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat RS-28, deren Erprobung im Rahmen des Ukrainekriegs als überaus bedenklich eingestuft werden muss. Zum 60. Jahrestag nach Kuba sind die atomaren Ängste wieder präsent: Grund genug, um sich erneut mit den atomaren Narben von Hiroshima und Nagasaki zu befassen.
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