Die große Zahl der attischen Namenstelen - eine bisher nicht bearbeitete Gattung klassischer Grabdenkmäler - zeigt ein starkes Bedürfnis nach Eigenrepräsentation sowie wachsende Ansprüche des Individuums. Die Entwicklung der Ornamentik, handwerkliches Kunstschaffen sowie die Aussagemöglichkeiten zu Besitzern, Verwandtschaftsverhältnissen, Repräsentationsansprüchen, Grabriten und rechtlichen Bestimmungen unter Heranziehung und Neuinterpretation der Quellen künden von der Prosperität der Auftraggeber, einer hohen handwerklichen Kunstentwicklung und einem gesteigerten Individualismus im 4. Jahrhundert v. Chr. und sind gleichzeitig ein sichtbarer Beleg für ein erneutes Aufblühen Athens seit dem 2. Viertel des 4. Jahrhunderts v. Chr.