Vier Geschwister kehren in das elterliche Haus in der süddeutschen Provinz zurück. Joschi ist eigentlich nur ein Clochard, irgendwo zwischen Karl Marx und verlottertem Mönch. Jakob ein Fernsehmann mit winziger Mansarde in Paris. Uli ein alternativer Aussteiger mit wechselnden Vorlieben. Nur Linda ist auch im Privatleben eine Macherin. Ihren Vater haben sie kaum gesehen, seit der sich von der »ungarischen Hure« pflegen lässt. Jetzt ist er tot. Morgen früh wird das Testament eröffnet, bis dahin muss das Erbe verteilt sein. Keiner verlässt das Haus - und nach einer langen Nacht kommt der Augenblick der Wahrheit.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Jörg Magenau freut sich über den Mangel an Sentimentalität in diesem Erbschleicherroman von Karl-Heinz Ott. Otts Familien- und Gesellschaftsporträt scheint ihm heilsam, schon weil die auftretenden Erben, die nach dem Tod des zuvor noch mal verjüngten Vaters zusammenkommen, sämtlich einen kreativen Hau haben und das auch gesagt bekommen. Einer teilt immer aus, meint Magenau zufrieden. Und so bleibt der kammerspielartige Roman, den sich der Rezensent als Stück wie als Sommerfilm vorstellen kann, trotz aller Neigung zum Klischee angenehm boshaft und (selbst-)kritisch, und nach anfänglichem Herumirren im Text sieht der Rezensent Figuren und Lebensgeschichten deutlich vor Augen und genießt die Dialoge.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2015Trampen oder Interrail, das ist hier die Frage
Familiengeschichte, Generationenporträt und Heimatroman in einem: Karl-Heinz Ott wagt sich in "Die Auferstehung" ganz irdisch an letzte Fragen.
Von Lena Bopp
Der Vater ist also gestorben, nun liegt er auf einem Tisch in der Mitte des Wohnzimmers, um den herum sich seine vier Kinder versammelt haben. Uli, Jakob und Joschi sind vor allem auf Lindas Wunsch hin so schnell gekommen. Bevor ein Arzt den Totenschein ausstellt, will sie mit ihren Brüdern ein Strategiegespräch über die Rückeroberung des schon verloren geglaubten Erbes führen. In seinen letzten Jahren hatte sich der Vater von einer osteuropäischen Pflegekraft nicht nur pflegen lassen. Nun fürchtet man das Geld, das alle vier gut gebrauchen könnten, schon auf dem Weg in den Balkan. Die Zeit drängt. Der Rahmen im neuen Buch Karl-Heinz Otts ist gesetzt.
Denn natürlich nutzt dieser Roman mit dem anspielungsreichen Titel "Die Auferstehung" die Szenerie zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang, um sich reihum einer ausgiebigen Betrachtung der einzelnen Anwesenden hinzugeben, wobei er ihre jeweiligen Positionen im familiären Kraftfeld ebenso einbezieht wie ihre Mühen beim Marsch durch die Ebene des mittleren Alters. Die Totenwache als Ausgangspunkt für ein Erinnerungspuzzle - eine ähnliche Konstruktion lag schon Karl-Heinz Otts Debütroman "Ins Offene" zugrunde. In seinem neuen Buch wagt er sich aber an deutlich mehr Personal, was die Sache für den Autor schwieriger und für den Leser noch interessanter macht. Von Linda beispielsweise, der Leiterin des "Art-Hauses" in Memmingen, vor deren "unsentimentaler Klarheit" sich ihre sämtlichen Brüder fürchten, erfährt man im Grunde in nur einem einzigen Abschnitt alles, was man über das Drama ihres Lebens und ihre Bewältigungsstrategien wissen muss. Und zwar weil Ott auf knappem Raum so viele Töne anschlägt und das Geschehen dabei derart beschleunigt, dass am Ende ein kurzer, klarer Satz reicht, um die Ernüchterung wie ein Fallbeil auf Linda herabsausen zu lassen: "Man wächst am Widerstand", lässt er sie über ihren Memminger "Art-Haus"-Job sagen. "Was fast so klingt, als seien zwei Besucher pro Tag ein Qualitätsausweis." Schon steht Linda nackt vor dem Leser.
Nackt, aber nicht gedemütigt, denn den anderen ergeht es nicht besser. Joschi erweist sich als "zorniger Möchtegern-Revoluzzer", Jakob als verträumter Rotwein-Intellektueller und Uli als ewiger Hippie, der "bis Ende zwanzig noch nichts konnte außer Kiffen" und sich auch danach vornehmlich als Lehrer für Holzschnitzkunde verdingte. Dabei wird jede Figur von Ott sehr liebevoll entworfen und gleichzeitig seziert, so dass am Ende lauter Existenzen dastehen, von denen man nur deswegen nicht sagen mag, sie seien gescheitert, weil sonst keiner bleibt, der es nicht ist.
Darin liegt der eine Witz dieses Buches. Der andere gründet darauf, dass die Figuren nicht nur als Charaktere mit allen (erzählerischen) Wassern gewaschen, sondern im Laufe des Romans immer mehr auch als Teile einer Typologie sichtbar werden. Denn Karl-Heinz Ott zeigt zwar verschiedene Lebensmodelle, entwirft zugleich aber Variationen ein und desselben Typs - des Alt-Achtundsechzigers. Und weil er dazu noch sehr genau auf die Gegend blickt, in der das alles spielt, auf dieses Geigingen nahe Ulm, auf gewelltes Land, eine noch schmale, sich schlängelnde Donau, Pferde auf der Weide, auf Sattheit, Starrsinn und Schönheit der bundesrepublikanischen Provinz, weitet sich sein Buch bald von einer Familiengeschichte zum Generationenporträt und zum Heimatroman.
Dessen hinreißendste und komischste Stellen finden sich immer dort, wo Karl-Heinz Ott das Tempo anzieht. Und ähnlich wie bei der Charakterisierung von Linda scheinbar nur wenige Federstriche benötigt, um ein Bild der Sechziger und Siebziger entstehen zu lassen, das in Wahrheit aus vielen fein plazierten Details besteht. Jedes einzelne von ihnen setzt - Proust lässt grüßen - einen Erinnerungsstrom in Gang, dem man sich gerne hingibt, sogar wenn man diese Zeit nicht selbst erlebt hat: Anti-AKW-Aufkleber, Volkshochschule, der Mythos von Sisyphos, Beuys' Badewanne, Lichtorgeln und Nudelsalat, Dritte-Welt-Läden und Hausbesetzungen, Mutters Lieblingsgedicht "Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr" und jeden Sommer die Frage: "Trampen oder Interrail, zumal mit schöner Regelmäßigkeit vor den großen Ferien in Aktenzeichen XY Fälle ausgestrahlt wurden, in denen Tramper von Autofahrern und Autofahrer von Trampern ermordet wurden."
Angesichts des subtilen Scharfsinns in den Porträts von Land und Leuten mag man auch verschmerzen, dass der Autor die Familienmitglieder am Totenbett des Vaters eine Diskussion über Sinn und Unsinn des Glaubens führen lässt, die sich in abgewandelter Form zwar fast durch das ganze Werk von Karl-Heinz Ott zieht. Und die als theologische Hinführung zu dem phantastisch anmutenden Ende seines neuen Romans auch einen erkennbaren Zweck erfüllt. Allerdings wirken die Erörterungen über die Angst, die der Philosoph Pascal vor dem Nichts nach dem Tod hatte, gerade in dem begrenzten, mit so fein ziselierten Personen bevölkerten Ort der Handlung noch abstrakter, als sie es sonst schon tun. Denn ihnen fehlt der unmittelbare Bezug zu dem sehr unmittelbaren Geschehen. Weder den Figuren noch ihrem Verständnis nutzt es nämlich, zu wissen, dass Pascal kraft seiner Vernunft zu dem Ergebnis kam, der Glaube sei dem Unglauben vorzuziehen. Und so präzise und diesseitig wie Ott seine Personen zeichnet, könnte es auch gar nicht anders sein.
Und genau das ist sehr gut so.
Karl-Heinz Ott: "Die Auferstehung". Roman.
Hanser Verlag, München 2015. 349 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Familiengeschichte, Generationenporträt und Heimatroman in einem: Karl-Heinz Ott wagt sich in "Die Auferstehung" ganz irdisch an letzte Fragen.
Von Lena Bopp
Der Vater ist also gestorben, nun liegt er auf einem Tisch in der Mitte des Wohnzimmers, um den herum sich seine vier Kinder versammelt haben. Uli, Jakob und Joschi sind vor allem auf Lindas Wunsch hin so schnell gekommen. Bevor ein Arzt den Totenschein ausstellt, will sie mit ihren Brüdern ein Strategiegespräch über die Rückeroberung des schon verloren geglaubten Erbes führen. In seinen letzten Jahren hatte sich der Vater von einer osteuropäischen Pflegekraft nicht nur pflegen lassen. Nun fürchtet man das Geld, das alle vier gut gebrauchen könnten, schon auf dem Weg in den Balkan. Die Zeit drängt. Der Rahmen im neuen Buch Karl-Heinz Otts ist gesetzt.
Denn natürlich nutzt dieser Roman mit dem anspielungsreichen Titel "Die Auferstehung" die Szenerie zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang, um sich reihum einer ausgiebigen Betrachtung der einzelnen Anwesenden hinzugeben, wobei er ihre jeweiligen Positionen im familiären Kraftfeld ebenso einbezieht wie ihre Mühen beim Marsch durch die Ebene des mittleren Alters. Die Totenwache als Ausgangspunkt für ein Erinnerungspuzzle - eine ähnliche Konstruktion lag schon Karl-Heinz Otts Debütroman "Ins Offene" zugrunde. In seinem neuen Buch wagt er sich aber an deutlich mehr Personal, was die Sache für den Autor schwieriger und für den Leser noch interessanter macht. Von Linda beispielsweise, der Leiterin des "Art-Hauses" in Memmingen, vor deren "unsentimentaler Klarheit" sich ihre sämtlichen Brüder fürchten, erfährt man im Grunde in nur einem einzigen Abschnitt alles, was man über das Drama ihres Lebens und ihre Bewältigungsstrategien wissen muss. Und zwar weil Ott auf knappem Raum so viele Töne anschlägt und das Geschehen dabei derart beschleunigt, dass am Ende ein kurzer, klarer Satz reicht, um die Ernüchterung wie ein Fallbeil auf Linda herabsausen zu lassen: "Man wächst am Widerstand", lässt er sie über ihren Memminger "Art-Haus"-Job sagen. "Was fast so klingt, als seien zwei Besucher pro Tag ein Qualitätsausweis." Schon steht Linda nackt vor dem Leser.
Nackt, aber nicht gedemütigt, denn den anderen ergeht es nicht besser. Joschi erweist sich als "zorniger Möchtegern-Revoluzzer", Jakob als verträumter Rotwein-Intellektueller und Uli als ewiger Hippie, der "bis Ende zwanzig noch nichts konnte außer Kiffen" und sich auch danach vornehmlich als Lehrer für Holzschnitzkunde verdingte. Dabei wird jede Figur von Ott sehr liebevoll entworfen und gleichzeitig seziert, so dass am Ende lauter Existenzen dastehen, von denen man nur deswegen nicht sagen mag, sie seien gescheitert, weil sonst keiner bleibt, der es nicht ist.
Darin liegt der eine Witz dieses Buches. Der andere gründet darauf, dass die Figuren nicht nur als Charaktere mit allen (erzählerischen) Wassern gewaschen, sondern im Laufe des Romans immer mehr auch als Teile einer Typologie sichtbar werden. Denn Karl-Heinz Ott zeigt zwar verschiedene Lebensmodelle, entwirft zugleich aber Variationen ein und desselben Typs - des Alt-Achtundsechzigers. Und weil er dazu noch sehr genau auf die Gegend blickt, in der das alles spielt, auf dieses Geigingen nahe Ulm, auf gewelltes Land, eine noch schmale, sich schlängelnde Donau, Pferde auf der Weide, auf Sattheit, Starrsinn und Schönheit der bundesrepublikanischen Provinz, weitet sich sein Buch bald von einer Familiengeschichte zum Generationenporträt und zum Heimatroman.
Dessen hinreißendste und komischste Stellen finden sich immer dort, wo Karl-Heinz Ott das Tempo anzieht. Und ähnlich wie bei der Charakterisierung von Linda scheinbar nur wenige Federstriche benötigt, um ein Bild der Sechziger und Siebziger entstehen zu lassen, das in Wahrheit aus vielen fein plazierten Details besteht. Jedes einzelne von ihnen setzt - Proust lässt grüßen - einen Erinnerungsstrom in Gang, dem man sich gerne hingibt, sogar wenn man diese Zeit nicht selbst erlebt hat: Anti-AKW-Aufkleber, Volkshochschule, der Mythos von Sisyphos, Beuys' Badewanne, Lichtorgeln und Nudelsalat, Dritte-Welt-Läden und Hausbesetzungen, Mutters Lieblingsgedicht "Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr" und jeden Sommer die Frage: "Trampen oder Interrail, zumal mit schöner Regelmäßigkeit vor den großen Ferien in Aktenzeichen XY Fälle ausgestrahlt wurden, in denen Tramper von Autofahrern und Autofahrer von Trampern ermordet wurden."
Angesichts des subtilen Scharfsinns in den Porträts von Land und Leuten mag man auch verschmerzen, dass der Autor die Familienmitglieder am Totenbett des Vaters eine Diskussion über Sinn und Unsinn des Glaubens führen lässt, die sich in abgewandelter Form zwar fast durch das ganze Werk von Karl-Heinz Ott zieht. Und die als theologische Hinführung zu dem phantastisch anmutenden Ende seines neuen Romans auch einen erkennbaren Zweck erfüllt. Allerdings wirken die Erörterungen über die Angst, die der Philosoph Pascal vor dem Nichts nach dem Tod hatte, gerade in dem begrenzten, mit so fein ziselierten Personen bevölkerten Ort der Handlung noch abstrakter, als sie es sonst schon tun. Denn ihnen fehlt der unmittelbare Bezug zu dem sehr unmittelbaren Geschehen. Weder den Figuren noch ihrem Verständnis nutzt es nämlich, zu wissen, dass Pascal kraft seiner Vernunft zu dem Ergebnis kam, der Glaube sei dem Unglauben vorzuziehen. Und so präzise und diesseitig wie Ott seine Personen zeichnet, könnte es auch gar nicht anders sein.
Und genau das ist sehr gut so.
Karl-Heinz Ott: "Die Auferstehung". Roman.
Hanser Verlag, München 2015. 349 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2015Die Vorzüge freiheitlicher Waldbestattung
Endlich mal ein erzkomischer Familienroman: Karl-Heinz Ott erfindet in „Die Auferstehung“ ein neues Genre, die Trauerburleske
Ein Edeka-Werbespott auf Youtube wird derzeit millionenfach geklickt. Es ist die rührselige Geschichte eines alten Mannes, den seine Kinder mit ihren Familien selbst zu Weihnachten nicht mehr besuchen. Also verschickt er eine Todesanzeige, damit sie sich wenigstens zu seiner Beerdigung versammeln. Dort betritt er als Überraschungsgast leibhaftig den Raum mit der festlich gedeckten Tafel. Nach kurzer Bestürzung lachen alle und liegen sich in den Armen, während der propere Schwiegersohn die Gans tranchiert. Das schlechte Gewissen führt die vermeintlichen Hinterbliebenen aus dem Modus der Trauer und der Vereinzelung übergangslos ins Zusammengehörigkeitsglück des Familienidylls.
Als notwendiges Gegengift gegen derlei Sentimentalitätsüberschwang ist Karl-Heinz Otts Roman „Die Auferstehung“ zu empfehlen. Auch da versammelt sich die Familie – drei Söhne und eine Tochter, alle so zwischen Fünfzig und Mitte Sechzig – um den toten Vater, der mit offenstehendem Hosenladen auf dem Sofa seines Hauses in einem Dorf bei Ulm erkaltet. Neunundachtzig Jahre alt ist er geworden, ein Mann von Statur, der Chirurg am Ulmer Krankenhaus gewesen ist. Da die Erbangelegenheiten höchst unklar sind, haben die Hinterbliebenen sein Ableben noch nicht gemeldet;, erst einmal wollen sie sich untereinander klar darüber werden, wie zu verfahren sei. Erdbestattung oder Urne oder freiheitliche Waldbestattung mit oder ohne Pfarrerverlogenheiten, vor allem aber: Wer erbt was. Es gibt viel zu erörtern – von den eigenen, verworrenen Lebensgeschichten mal ganz abgesehen.
Ein Tag, eine Nacht, ein Morgen: Länger dauert der Roman nicht, und alles, was geschieht, geschieht in diesem einen Raum und im angrenzenden Garten. Das ließe sich sehr gut auch als Theaterstück aufführen, die heftigen, allseitige Lebenslügen entlarvenden Dialogen sind ja schon fertig (vielleicht merkt man daran, dass Ott mit der Dramatikerin Theresia Walser verheiratet ist). Denkbar wäre „Die Auferstehung“ aber auch als einer dieser luftigen französischen Sommerfilme, denn es ist Sommer, und Eile ist schon deshalb geboten, weil befürchtet werden muss, dass der Tote bald zu stinken beginnt. Die vier Geschwister warten nicht auf Godot, sondern auf den Anwalt, den ihr Vater mit der Testamentsbetreuung beauftragt hat. Er wandte sich ausgerechnet an „das Schwein“, den Nachbarsjungen von nebenan, der einst die Schwester sitzen ließ, seither Persona non grata der Familie war und inzwischen zu einem schmierigen Fernsehstaranwalt herangereift ist.
Anders als im Edeka-Spott ist der alte Vater keineswegs der Verlassene gewesen. Vielmehr hat er seine Kinder rausgeworfen, nachdem die ihn für dement erklären lassen wollten. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich in eine irritierende Altersvirilität hineingesteigert, das Haus mit Pornoplakaten tapeziert und ein Verhältnis mit der ungarischen Haushälterin begonnen, das die Hinterbliebenen in Angst und schrecken versetzt, fürchten sie doch, dass es dem Vater, schlimm genug, um Sex, der Geliebten aber, viel schlimmer, ums Erbe gegangen sei, so dass die „ungarische Hure“, wie sie bei ihnen heißt, inzwischen nicht nur das Haus am Lago Maggiore ihr eigen nennen darf, sondern auch das Elternhaus bei Ulm, in dem sie nun sitzen und das ihnen womöglich schon nicht mehr gehört.
„Mein Leben lang habe ich gedient, jetzt bin ich dran!“ Dieser Satz des Vaters, mit dem er die Jahre seiner emanzipatorischen Familienrücksichtslosigkeit bestritt, geben Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen. Dabei hat der Vater eigentlich nur verwirklicht, wovon sie auf unterschiedliche Weise ein Leben lang geredet haben. Karl-Heinz Ott inszeniert ein kunstvolles Porträt der bundesdeutschen Generation, die für 1968 ein kleines bisschen zu jung gewesen ist, die aber im Bugwasser der Befreiungsideologien aufwuchs und die sich das alles von ihren Vätern hat bezahlen lassen. Wenn ihm die Einzelporträts hier und da ein wenig zu klischeehaft geraten, dann wird das durch seinen boshaften Blick mehr als ausgeglichen. Da schreibt einer mit gehörigem Furor und wütender Genervtheit eine generationelle Gesamtabrechnung – und nimmt sich selbst nicht aus dabei.
Joschi, der Älteste, ist ein ergrauter Altlinker, der mit seinen Klassenkampfsprüchen und seiner Unerbittlichkeit früher selbst den Genossen auf die Nerven ging, jetzt aber bloß noch ein schlecht gelaunter Dauernörgler ohne jede Lebensfreude ist: grau, in jeder Hinsicht, denn grau ist jede Theorie. Jakob, verhinderter Philosoph und Parisflaneur, lebt von Beiträgen für Fernsehkultursendungen, und auch wenn er einst noch mit Gadamer um zehn Uhr morgens Cognac getrunken hat, ist er inzwischen auf dem absteigenden Ast: Die Redakteure sind schon lange viel jünger als er, und Beiträge über Pascal braucht kein Mensch. Seinen Lebensstil mit sehr teuren Weinen konnte er sich aber eigentlich noch nie wirklich leisten.
Dann ist da noch die hyperaktive, ziemlich anstrengende und zu Hysterie neigende Linda mit ihrem Mann, einem bärenhaften Volkshochschulphilosophen aus Memmingen. Sie ist die obligatorische Kunstgeschichtlerin, die sich mit Memmingen als Wirkungsort ihrer Museumslaufbahn hat abfinden lernen müssen, die das aber in ihrer andauernden Organisationsgetriebenheit gar nicht merkte. Ihre „Zeitfenster“ sind knapp, für Zeitverschwendung hat sie keine Zeit.
Uli, der Jüngste, betreibt zusammen mit seiner Frau ökologische Landwirtschaft auf der Schwäbischen Alb, und nachdem er einst für sämtliche Spielarten des Yoga und sonstige Erleuchtungstechniken viel Geld ausgegeben hat, hat er inzwischen gelernt, als Walddorfschullehrer mit Weltanschauungsvermittlung ganz gut zu verdienen – auch wenn ihm die sackartig verhüllten Menschen in ihren Selbstgenähtheit simulierenden, pastellfarbenen Gewändern ziemlich auf den Geist gehen. Gegen die Formen schöner Frauen hätte er nämlich nichts. Uli ist einer von denen, die unentwegt beteuern, „etwas mit den Händen“ machen zu wollen, seien es Holzlöffel, Vogelkästen oder Kleiderbügel: „Alles mit den Händen, als könnte man nur auf diese Weise zu sich selbst finden, während solche Wesen wie Jakob, die sich mit Denken begnügten, zur Fraktion der Entfremdeten gehörten. Jakob konnte es irgendwann nicht mehr hören, dieses HändeGeschwätz!“
Ja, wollten denn nicht alle irgendwann einmal Schreiner werden? Jakob ist unter den Verwirrten, den in ihrer Nonkonformitätsbemühung auf unterschiedliche Weise recht konformen Geschwistern der am wenigsten Peinliche und vielleicht der heimliche Held der Geschichte. In Wirklichkeit kommen Otts Charaktere, die er idealtypisch vereindeutigt, in allen möglichen Mischungsverhältnissen vor; Leser, die dieser Generation nicht allzu fern stehen, können sie in Spurenelementen wohl alle in sich entdecken, so deutsch sind sie, so bundesrepublikanisch, so weit verbreitet. Ott verstrickt sie in bizarre Gespräche über den Sinn des Lebens, die Angst vor dem Nichts und die Problematik der Liebe. („Eine Spur von Verschwendung muss schon sein, nicht nur in Gefühlsdingen. Habenichtse sind unattraktiv.“)
Familie, das wird rasch klar, ist ein Zwangszusammenhang, dem jeder auf seine Weise zu entkommen sucht. Paradoxerweise ist das dem Vater besser gelungen als den Kindern, die nun in ihrer Fixiertheit auf das bedrohte Erbe zu einer prekären Gemeinschaft zusammenfinden. Ab und zu verliert Ott sich auf Nebenwegen, und man braucht zu Beginn einige Zeit um in die Gespräche, in die Figuren und ihre Lebensgeschichten hineinzufinden, bis sie dann mehr und mehr Kontur gewinnen und damit auch die Dialoge übersichtlicher werden. Denn Ott verzichtet darauf anzugeben, wer was sagt. Das Durcheinander ist Programm. Dann aber nimmt die Dynamik zu, das Geschehen verdichtet sich und eskaliert, wenn endlich „das Schwein“, der Anwalt, auftritt. Doch der bleibt mit seinen Enthüllungen nicht die letzte Überraschung.
„Die Auferstehung“ ist ein Unterhaltungsroman im allerbesten Sinn, klug, vergnüglich, boshaft, politisch brisant, sprachlich brillant und in seinen philosophischen Passagen durchaus erhellend. Dass bei allen Klugscheißereien aus den Blickwinkeln verschiedener biografischer Selbststilisierungen und in der ganzen Bandbreite der Lebensentwürfe (oder Geworfenheiten) immer einer daneben sitzt, der den ganzen Blödsinn nicht mehr hören kann, hat eine durchaus heilsame Funktion. In der Edeka-Werbung fehlt so einer mit grundsolider schlechter Laune sehr.
JÖRG MAGENAU
Karl-Heinz Ott: Die Auferstehung. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2015. 350 Seiten, 22,90 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Die pastellfarbenen Gewänder der
sackartig verhüllten Menschen
simulieren Selbstgenähtheit
Sanfter Blick, scharf gestellt: Karl-Heinz Ott.
Foto: Peter-Andreas Hassiepen/Hanser
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Endlich mal ein erzkomischer Familienroman: Karl-Heinz Ott erfindet in „Die Auferstehung“ ein neues Genre, die Trauerburleske
Ein Edeka-Werbespott auf Youtube wird derzeit millionenfach geklickt. Es ist die rührselige Geschichte eines alten Mannes, den seine Kinder mit ihren Familien selbst zu Weihnachten nicht mehr besuchen. Also verschickt er eine Todesanzeige, damit sie sich wenigstens zu seiner Beerdigung versammeln. Dort betritt er als Überraschungsgast leibhaftig den Raum mit der festlich gedeckten Tafel. Nach kurzer Bestürzung lachen alle und liegen sich in den Armen, während der propere Schwiegersohn die Gans tranchiert. Das schlechte Gewissen führt die vermeintlichen Hinterbliebenen aus dem Modus der Trauer und der Vereinzelung übergangslos ins Zusammengehörigkeitsglück des Familienidylls.
Als notwendiges Gegengift gegen derlei Sentimentalitätsüberschwang ist Karl-Heinz Otts Roman „Die Auferstehung“ zu empfehlen. Auch da versammelt sich die Familie – drei Söhne und eine Tochter, alle so zwischen Fünfzig und Mitte Sechzig – um den toten Vater, der mit offenstehendem Hosenladen auf dem Sofa seines Hauses in einem Dorf bei Ulm erkaltet. Neunundachtzig Jahre alt ist er geworden, ein Mann von Statur, der Chirurg am Ulmer Krankenhaus gewesen ist. Da die Erbangelegenheiten höchst unklar sind, haben die Hinterbliebenen sein Ableben noch nicht gemeldet;, erst einmal wollen sie sich untereinander klar darüber werden, wie zu verfahren sei. Erdbestattung oder Urne oder freiheitliche Waldbestattung mit oder ohne Pfarrerverlogenheiten, vor allem aber: Wer erbt was. Es gibt viel zu erörtern – von den eigenen, verworrenen Lebensgeschichten mal ganz abgesehen.
Ein Tag, eine Nacht, ein Morgen: Länger dauert der Roman nicht, und alles, was geschieht, geschieht in diesem einen Raum und im angrenzenden Garten. Das ließe sich sehr gut auch als Theaterstück aufführen, die heftigen, allseitige Lebenslügen entlarvenden Dialogen sind ja schon fertig (vielleicht merkt man daran, dass Ott mit der Dramatikerin Theresia Walser verheiratet ist). Denkbar wäre „Die Auferstehung“ aber auch als einer dieser luftigen französischen Sommerfilme, denn es ist Sommer, und Eile ist schon deshalb geboten, weil befürchtet werden muss, dass der Tote bald zu stinken beginnt. Die vier Geschwister warten nicht auf Godot, sondern auf den Anwalt, den ihr Vater mit der Testamentsbetreuung beauftragt hat. Er wandte sich ausgerechnet an „das Schwein“, den Nachbarsjungen von nebenan, der einst die Schwester sitzen ließ, seither Persona non grata der Familie war und inzwischen zu einem schmierigen Fernsehstaranwalt herangereift ist.
Anders als im Edeka-Spott ist der alte Vater keineswegs der Verlassene gewesen. Vielmehr hat er seine Kinder rausgeworfen, nachdem die ihn für dement erklären lassen wollten. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich in eine irritierende Altersvirilität hineingesteigert, das Haus mit Pornoplakaten tapeziert und ein Verhältnis mit der ungarischen Haushälterin begonnen, das die Hinterbliebenen in Angst und schrecken versetzt, fürchten sie doch, dass es dem Vater, schlimm genug, um Sex, der Geliebten aber, viel schlimmer, ums Erbe gegangen sei, so dass die „ungarische Hure“, wie sie bei ihnen heißt, inzwischen nicht nur das Haus am Lago Maggiore ihr eigen nennen darf, sondern auch das Elternhaus bei Ulm, in dem sie nun sitzen und das ihnen womöglich schon nicht mehr gehört.
„Mein Leben lang habe ich gedient, jetzt bin ich dran!“ Dieser Satz des Vaters, mit dem er die Jahre seiner emanzipatorischen Familienrücksichtslosigkeit bestritt, geben Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen. Dabei hat der Vater eigentlich nur verwirklicht, wovon sie auf unterschiedliche Weise ein Leben lang geredet haben. Karl-Heinz Ott inszeniert ein kunstvolles Porträt der bundesdeutschen Generation, die für 1968 ein kleines bisschen zu jung gewesen ist, die aber im Bugwasser der Befreiungsideologien aufwuchs und die sich das alles von ihren Vätern hat bezahlen lassen. Wenn ihm die Einzelporträts hier und da ein wenig zu klischeehaft geraten, dann wird das durch seinen boshaften Blick mehr als ausgeglichen. Da schreibt einer mit gehörigem Furor und wütender Genervtheit eine generationelle Gesamtabrechnung – und nimmt sich selbst nicht aus dabei.
Joschi, der Älteste, ist ein ergrauter Altlinker, der mit seinen Klassenkampfsprüchen und seiner Unerbittlichkeit früher selbst den Genossen auf die Nerven ging, jetzt aber bloß noch ein schlecht gelaunter Dauernörgler ohne jede Lebensfreude ist: grau, in jeder Hinsicht, denn grau ist jede Theorie. Jakob, verhinderter Philosoph und Parisflaneur, lebt von Beiträgen für Fernsehkultursendungen, und auch wenn er einst noch mit Gadamer um zehn Uhr morgens Cognac getrunken hat, ist er inzwischen auf dem absteigenden Ast: Die Redakteure sind schon lange viel jünger als er, und Beiträge über Pascal braucht kein Mensch. Seinen Lebensstil mit sehr teuren Weinen konnte er sich aber eigentlich noch nie wirklich leisten.
Dann ist da noch die hyperaktive, ziemlich anstrengende und zu Hysterie neigende Linda mit ihrem Mann, einem bärenhaften Volkshochschulphilosophen aus Memmingen. Sie ist die obligatorische Kunstgeschichtlerin, die sich mit Memmingen als Wirkungsort ihrer Museumslaufbahn hat abfinden lernen müssen, die das aber in ihrer andauernden Organisationsgetriebenheit gar nicht merkte. Ihre „Zeitfenster“ sind knapp, für Zeitverschwendung hat sie keine Zeit.
Uli, der Jüngste, betreibt zusammen mit seiner Frau ökologische Landwirtschaft auf der Schwäbischen Alb, und nachdem er einst für sämtliche Spielarten des Yoga und sonstige Erleuchtungstechniken viel Geld ausgegeben hat, hat er inzwischen gelernt, als Walddorfschullehrer mit Weltanschauungsvermittlung ganz gut zu verdienen – auch wenn ihm die sackartig verhüllten Menschen in ihren Selbstgenähtheit simulierenden, pastellfarbenen Gewändern ziemlich auf den Geist gehen. Gegen die Formen schöner Frauen hätte er nämlich nichts. Uli ist einer von denen, die unentwegt beteuern, „etwas mit den Händen“ machen zu wollen, seien es Holzlöffel, Vogelkästen oder Kleiderbügel: „Alles mit den Händen, als könnte man nur auf diese Weise zu sich selbst finden, während solche Wesen wie Jakob, die sich mit Denken begnügten, zur Fraktion der Entfremdeten gehörten. Jakob konnte es irgendwann nicht mehr hören, dieses HändeGeschwätz!“
Ja, wollten denn nicht alle irgendwann einmal Schreiner werden? Jakob ist unter den Verwirrten, den in ihrer Nonkonformitätsbemühung auf unterschiedliche Weise recht konformen Geschwistern der am wenigsten Peinliche und vielleicht der heimliche Held der Geschichte. In Wirklichkeit kommen Otts Charaktere, die er idealtypisch vereindeutigt, in allen möglichen Mischungsverhältnissen vor; Leser, die dieser Generation nicht allzu fern stehen, können sie in Spurenelementen wohl alle in sich entdecken, so deutsch sind sie, so bundesrepublikanisch, so weit verbreitet. Ott verstrickt sie in bizarre Gespräche über den Sinn des Lebens, die Angst vor dem Nichts und die Problematik der Liebe. („Eine Spur von Verschwendung muss schon sein, nicht nur in Gefühlsdingen. Habenichtse sind unattraktiv.“)
Familie, das wird rasch klar, ist ein Zwangszusammenhang, dem jeder auf seine Weise zu entkommen sucht. Paradoxerweise ist das dem Vater besser gelungen als den Kindern, die nun in ihrer Fixiertheit auf das bedrohte Erbe zu einer prekären Gemeinschaft zusammenfinden. Ab und zu verliert Ott sich auf Nebenwegen, und man braucht zu Beginn einige Zeit um in die Gespräche, in die Figuren und ihre Lebensgeschichten hineinzufinden, bis sie dann mehr und mehr Kontur gewinnen und damit auch die Dialoge übersichtlicher werden. Denn Ott verzichtet darauf anzugeben, wer was sagt. Das Durcheinander ist Programm. Dann aber nimmt die Dynamik zu, das Geschehen verdichtet sich und eskaliert, wenn endlich „das Schwein“, der Anwalt, auftritt. Doch der bleibt mit seinen Enthüllungen nicht die letzte Überraschung.
„Die Auferstehung“ ist ein Unterhaltungsroman im allerbesten Sinn, klug, vergnüglich, boshaft, politisch brisant, sprachlich brillant und in seinen philosophischen Passagen durchaus erhellend. Dass bei allen Klugscheißereien aus den Blickwinkeln verschiedener biografischer Selbststilisierungen und in der ganzen Bandbreite der Lebensentwürfe (oder Geworfenheiten) immer einer daneben sitzt, der den ganzen Blödsinn nicht mehr hören kann, hat eine durchaus heilsame Funktion. In der Edeka-Werbung fehlt so einer mit grundsolider schlechter Laune sehr.
JÖRG MAGENAU
Karl-Heinz Ott: Die Auferstehung. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2015. 350 Seiten, 22,90 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Die pastellfarbenen Gewänder der
sackartig verhüllten Menschen
simulieren Selbstgenähtheit
Sanfter Blick, scharf gestellt: Karl-Heinz Ott.
Foto: Peter-Andreas Hassiepen/Hanser
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
""Die Auferstehung" ist ein kluger, manchmal auch witziger Roman, der die Freunde philosophischer Höhenflüge ebenso bedient wie die Verehrer salopper Streitkultur." Otto A. Böhmer, Wiener Zeitung, 26.03.16
"'Auferstehung' ist nicht nur eine furiose Demaskierung einer auf Doppelmoral basierenden traurig-komischen Familienbande, sondern fängt zugleich bundesrepublikanische Kultur ein, indem sie den Nach-68ern und der Gegenwart den Spiegel vorhält. Deshalb: unbedingt lesenswert." Anton Philipp Knittel, Heilbronner Stimme, 27.02.16
"Eine wunderbare Komödie über Doppelmoral." Wolfgang Schneider, Deutschlandradio Kultur, 21.01.16
"Karl-Heinz Ott hat das ironische Sittenbild einer Generation der libertären Selbstverwirklicher geschrieben, die für 1968 zu spät kamen und dann nur noch als handlungsarme Zaungäste der Revolte beiwohnten." Miachel Braun, Der Tagesspiegel, 10.12.15
"Eine makarber-komische Familienaufstellung." Ijoma Mangold, Zeit Magazin, 11/15
"Endlich mal ein erzkomischer Familienroman: Karl-Heinz Ott erfindet ein neues Genre, die Trauerburleske. ... 'Die Auferstehung' ist ein Unterhaltungsroman im allerbesten Sinn, klug, vergnüglich, boshaft, politisch brisant, sprachlich brillant und in seinen philosophischen Passagen erhellend." Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 07.12.15
"Ein höchst unterhaltsamer Reigen. Ott brilliert mit scharfkantigen Miniaturen und wunderbaren Dialogen, mit vielen kleinen, ironisch eingefärbten Szenen." Martin Zingg, Neue Zürcher Zeitung, 26.11.15
"Es ist herrlich komisch und satirisch, wie Ott die Temperamente aufeinanderprallen lässt." Ulrich Rüdenauer, WDR 3, 17.11.15
"Eine schwarze Familienkomödie: Ein zwischen Moliere und Yasmina Reza angesiedeltes Theaterstück, gespickt mit Dialogen und Sermonen, in denen unablässig gelogen und betrogen, aufgetrumpft und klein beigegeben wird, in dem wirklich niemand den Mund halten kann." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 24.10.15
"Ideologien und Temperamente krachen aufeinander, der Alkohol befeuert die Suada. Das ist lustig, spannend, abgründig. Und der Schluss verblüfft." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 06.09.15
"Oha - dieses Familientreffen möchte keiner der Beteiligten noch einmal erleben. Als Leser erinnert man sich mit wohligem Schaudern des geradezu boulevardesken Stoffes, dem Karl-Heinz Ott freilich alles abgewinnt, was einem seriösen Roman ausmacht. Amüsant ist er obendrei." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 03.09.15
"Die Lektüre bereitet Vergnügen, weil es Ott in seiner Detailgenauigkeit faszinierend gelingt, Personen, Situationen, Stimmungen und Erinnerungen zu vergegenwärtigen und das Geschehen immer wieder spannend zu verzögern und zugleich überraschende Wendungen selbstverständlich erscheinen zu lassen. Gewissermaßen großes Kino, Verfilmung des Romans dringend empfohlen." Stephan Lohr, Spiegel Online, 24.08.15
"'Auferstehung' ist nicht nur eine furiose Demaskierung einer auf Doppelmoral basierenden traurig-komischen Familienbande, sondern fängt zugleich bundesrepublikanische Kultur ein, indem sie den Nach-68ern und der Gegenwart den Spiegel vorhält. Deshalb: unbedingt lesenswert." Anton Philipp Knittel, Heilbronner Stimme, 27.02.16
"Eine wunderbare Komödie über Doppelmoral." Wolfgang Schneider, Deutschlandradio Kultur, 21.01.16
"Karl-Heinz Ott hat das ironische Sittenbild einer Generation der libertären Selbstverwirklicher geschrieben, die für 1968 zu spät kamen und dann nur noch als handlungsarme Zaungäste der Revolte beiwohnten." Miachel Braun, Der Tagesspiegel, 10.12.15
"Eine makarber-komische Familienaufstellung." Ijoma Mangold, Zeit Magazin, 11/15
"Endlich mal ein erzkomischer Familienroman: Karl-Heinz Ott erfindet ein neues Genre, die Trauerburleske. ... 'Die Auferstehung' ist ein Unterhaltungsroman im allerbesten Sinn, klug, vergnüglich, boshaft, politisch brisant, sprachlich brillant und in seinen philosophischen Passagen erhellend." Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 07.12.15
"Ein höchst unterhaltsamer Reigen. Ott brilliert mit scharfkantigen Miniaturen und wunderbaren Dialogen, mit vielen kleinen, ironisch eingefärbten Szenen." Martin Zingg, Neue Zürcher Zeitung, 26.11.15
"Es ist herrlich komisch und satirisch, wie Ott die Temperamente aufeinanderprallen lässt." Ulrich Rüdenauer, WDR 3, 17.11.15
"Eine schwarze Familienkomödie: Ein zwischen Moliere und Yasmina Reza angesiedeltes Theaterstück, gespickt mit Dialogen und Sermonen, in denen unablässig gelogen und betrogen, aufgetrumpft und klein beigegeben wird, in dem wirklich niemand den Mund halten kann." Claus-Ulrich Bielefeld, Die Welt, 24.10.15
"Ideologien und Temperamente krachen aufeinander, der Alkohol befeuert die Suada. Das ist lustig, spannend, abgründig. Und der Schluss verblüfft." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 06.09.15
"Oha - dieses Familientreffen möchte keiner der Beteiligten noch einmal erleben. Als Leser erinnert man sich mit wohligem Schaudern des geradezu boulevardesken Stoffes, dem Karl-Heinz Ott freilich alles abgewinnt, was einem seriösen Roman ausmacht. Amüsant ist er obendrei." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 03.09.15
"Die Lektüre bereitet Vergnügen, weil es Ott in seiner Detailgenauigkeit faszinierend gelingt, Personen, Situationen, Stimmungen und Erinnerungen zu vergegenwärtigen und das Geschehen immer wieder spannend zu verzögern und zugleich überraschende Wendungen selbstverständlich erscheinen zu lassen. Gewissermaßen großes Kino, Verfilmung des Romans dringend empfohlen." Stephan Lohr, Spiegel Online, 24.08.15