Der Autor untersucht das Phänomen der Romantischen Hinwendung zu fremden Literaturen aus der Perspektive der Motive, die sie veranlassten. Am Beispiel der Aufnahme der spanischen Literatur durch Friedrich Schlegel wird gezeigt, dass solche Hinwendung nicht aus "Universalität" geschah, sondern dass sie vielmehr der Konstituierung des -als "neuen Prometheismus" definierten- "Romantischen Ich" diente; dass sie nicht "Liebe zum Fremden", sondern in Wahrheit nur "Suche des Eigenen" war. Die von vornherein bewusst selektive Aufnahme der spanischen Literatur und die Erhebung der Cervantinischen Poesie zum Vorbild für die romantische Poesie führten letztendlich bei Friedrich Schlegel zu einer Fehlinterpretation des Cervantes und zur tatsächlichen Verkennung der spanischen Literatur im allgemeinen.