Paul von Stetten der Jüngere (1731-1808) gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Augsburgs im 18. Jahrhundert. Der Spross einer alteingesessenen evangelischen Patrizierfamilie stellte sein Leben ganz in den Dienst der Stadt und der Kunst. Neben seinen politischen Ämtern betätigte er sich als Schriftsteller, Historiker und Archivar. Sein Name ist eng verbunden mit den Reformen der Kunstakademie, des Gymnasiums bei St. Anna und der Armenfürsorge. Als Stadtpfleger kämpfte er bis zuletzt für die politische Unabhängigkeit der Reichsstadt. Aus dem Blickwinkel des skeptischen Aufklärers und glühenden Patrioten schildert er in seiner ausführlichen Selbstbiografie plastisch und unverblümt die Verhältnisse in Politik, Wirtschaft und Kultur in den letzten Dekaden der reichsstädtischen Zeit. Diese einmalige Quelle liegt hier erstmals in einer wissenschaftlichen Edition mit umfassender Kommentierung vor.