Nach Walter Benjamins berühmter These verliert das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit seine Einzigartigkeit - seine Aura. Die Autoren kehren diese These sozusagen um: Ein Kunstwerk zeichnet sich gerade dadurch aus, dass wir es in einer Serie betrachten und beurteilen können. Seine Einzigartigkeit gewinnt es im Kontext des Seriellen. Die künstlerisch-geniale creatio ex nihilo ist folglich ein «romantischer» Mythos. Schon ein kursorischer Blick in die Kunstgeschichte zeigt das triviale Faktum, dass viele, wenn nicht die meisten künstlerischen Werke aus der unermüdlichen Iteration von Versuch und Scheitern hervorgehen. In dieser Unabgeschlossenheit liegt das Wesen des künstlerischen Prozesses. Darauf geht das Buch näher ein, in Beispielen aus Literatur, Musik, Wissenschaft, Technik, Industrie, Architektur, Konsumwelt, Raumplanung, Militär.