Im Mai 1945 setzten sich 3000 deutsche Soldaten und 167 Balten, die der Waffen-SS angehörten, nach Schweden ab. 1946 lieferte Schweden die Mehrzahl dieser Flüchtlinge in die Sowjetunion aus, mit ungewissem Schicksal. Anhand von privaten Dokumenten, Augenzeugenberichten und Gesprächen geht Per Olov Enquist einem politischen Trauma auf den Grund und vollzieht die schwierige Grenzziehung zwischen Schuld und Unschuld, Politik und Gewissen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieses Buch ist ein Klassiker, erstmals 1968 erschienen, damals bereits ins Deutsche übersetzt. Per Olov Enquist, der mit dem Werk berühmt wurde und heute ein wichtiger Autor der Weltliteratur ist, hat das zwischen Dokumentation und Roman schwankende Buch für die Neuausgabe mit einem Nachwort versehen. Er konstatiert darin - und zwar, wie Heinrich Detering findet, ganz zurecht -, wie wenig die Darstellung gealtert sei. Die Ausgelieferten, deren Schicksal hier mit beigefügtem Dokumentarmaterial geschildert wird, sind von Nazis in ihren Dienst genommene lettische Söldner, die von Schweden nach dem Krieg an die Sowjetunion ausgeliefert und damit potenziell dem Tod preisgegeben werden. Das Buch ist eine Anklage, die das Selbstbild Schwedens als sozialdemokratisches "Volksheim" gewaltig erschütterte. Keineswegs, konstatieren Enquist und Detering, habe sich freilich diese Mentalität der Erschütterung zum Trotz bis heute grundlegend gewandelt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Enquists dokumentarischer Text handelt nicht nur von dieser verwickelten historischen Episode. Er handelt auch von seiner eigenen Entstehung." Christian Staas, Die Zeit, 17.03.11
"Eine Parabel über die schwierige Grenzziehung zwischen Schuld und Unschuld, Politik und Gewissen: Nie war Per Olov Enquists Dokumentarroman 'Die Ausgelieferten' aktueller als jetzt." Heinrich Detering, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.11
"Ein Meisterwerk der dokumentarischen Literatur." Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung, 14.04.11
""Die Ausgelieferten" ist ein so gewaltiges Werk, weil sein Verfassr sich stets bewusst ist, dass ihn immer mehr Detailwissen in immer größere Verwirrung stürzt." Knud Cordsen, BR2 Diwan, 30.04.11
"In 'Die Ausgelieferten' rückt Per Olov Enquist der schwedischen Schuld nach dem Zweiten Weltkrieg so auf den Leib, wie man es sich auch von der Schweizer Literatur gewünscht hätte." Andreas Isenschmid, NZZ am Sonntag, 03.07.11
"Eine Parabel über die schwierige Grenzziehung zwischen Schuld und Unschuld, Politik und Gewissen: Nie war Per Olov Enquists Dokumentarroman 'Die Ausgelieferten' aktueller als jetzt." Heinrich Detering, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.11
"Ein Meisterwerk der dokumentarischen Literatur." Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung, 14.04.11
""Die Ausgelieferten" ist ein so gewaltiges Werk, weil sein Verfassr sich stets bewusst ist, dass ihn immer mehr Detailwissen in immer größere Verwirrung stürzt." Knud Cordsen, BR2 Diwan, 30.04.11
"In 'Die Ausgelieferten' rückt Per Olov Enquist der schwedischen Schuld nach dem Zweiten Weltkrieg so auf den Leib, wie man es sich auch von der Schweizer Literatur gewünscht hätte." Andreas Isenschmid, NZZ am Sonntag, 03.07.11