Das latènezeitliche Oppidum von Manching ist heute, nach mehr als 60 Jahren intensiver Forschungstätigkeit, eine der am besten untersuchten eisenzeitlichen Siedlungen Mitteleuropas. Band 21 der Reihe Ausgrabungen in Manching befasst sich vor allem mit Fragen der Siedlungsarchäologie. Im ersten Teil des Buches wird die Besiedlung im Süden des Oppidums aufgearbeitet und im zweiten Teil werden Stratigraphie und Bauweise der monumentalen Befestigungsanlage behandelt und erstmals die alle Ausgrabungen am Ringwall zusammenfassend bearbeitet.
Bei Ausgrabungen zwischen 1990 und 2009 wurden insgesamt 19 ha Fläche des 380 ha großen Oppidums archäologisch untersucht. Durch die Auswertung der Funde und Befunde war es möglich, wichtige neue Erkenntnisse zur Siedlungsentwicklung und zur Funktion der Randbereiche zu gewinnen. Die Besiedlung im Süden wird durch den Übergang in das angrenzende Niedermoor stark durch die naturräumlichen Gegebenheiten geprägt. Anhand der Brunnen und Gräben wird deutlich, dass während der Latènezeit gezielt Maßnahmen zum Absenken des Grundwassers durchgeführt wurden. Ein umfangreiches kreisförmiges Grabensystem diente als Drainage und Siedlungsgrenze vor der Errichtung der Stadtmauer. Die durch hohe Grundwasserstände geprägten Flächen nutzten die Bewohner vor allem als landwirtschaftliche Flächen, während auf den trockenen Arealen eine lockere Bebauung aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden entstand. Im Südosten des Oppidums zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Hier konnte eine geplante Bebauung nachgewiesen werden, die auf regelmäßigen rechtwinkligen Parzellen errichtet wurde.
Die Flächen im Süden des Oppidums lassen erkennen, dass hier bereits vor dem Bau der Stadtmauer die kreisförmige Struktur der Siedlung mit radial verlaufenden Straßen festgelegt wurde. Eine Analyse zeigte hier, dass das Siedlungszentrum im Bereich der Zentralflächen und des Altenfeld dicht besiedelt und von großen repräsentativen Gebäuden geprägt war, während in den Randbereichen eine Bebauung aus kleineren Wohn- und Speicherbauten bestand. Die Aufarbeitung der Randbereiche geben erstmals einen Einblick in die Diversität der Siedlungsformen innerhalb des Oppidums.
Der zweite Teil der Publikation widmet sich der mehrphasigen Befestigungsanlage des Oppidums. Ausgangspunkt waren insgesamt 17 Grabungen im Verlauf des 7 km langen Walls, besonders aber drei nach modernen Standards durchgeführte Wallschnitten. Dabei fand, neben der Auswertung des aus Holz und Stein errichteten Mauerkörpers, auch eine Untersuchung der Stratigraphie der bis zu 18 m breiten Rampe auf der Rückseite der Mauer statt. Durch die stratigraphische Analyse der Wallschnitte konnten die einzelnen Schritte der Errichtung der Befestigungsanlage rekonstruiert werden. Anhand der gewonnen Daten zur Bauweise der Befestigung in unterschiedlichen Abschnitten ist es ersichtlich, dass die Erbauung immer nach demselben Schema erfolgte, die Ausführung aber jeweils an die lokalen Erfordernisse angepasst wurde. Während in den meisten Oppida nur vereinzelte Grabungen im Wallbereich vorliegen, erlaubt es die gute Datenbasis in Manching verlässliche Aussagen über die Befestigungsanlage zu treffen.
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Bei Ausgrabungen zwischen 1990 und 2009 wurden insgesamt 19 ha Fläche des 380 ha großen Oppidums archäologisch untersucht. Durch die Auswertung der Funde und Befunde war es möglich, wichtige neue Erkenntnisse zur Siedlungsentwicklung und zur Funktion der Randbereiche zu gewinnen. Die Besiedlung im Süden wird durch den Übergang in das angrenzende Niedermoor stark durch die naturräumlichen Gegebenheiten geprägt. Anhand der Brunnen und Gräben wird deutlich, dass während der Latènezeit gezielt Maßnahmen zum Absenken des Grundwassers durchgeführt wurden. Ein umfangreiches kreisförmiges Grabensystem diente als Drainage und Siedlungsgrenze vor der Errichtung der Stadtmauer. Die durch hohe Grundwasserstände geprägten Flächen nutzten die Bewohner vor allem als landwirtschaftliche Flächen, während auf den trockenen Arealen eine lockere Bebauung aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden entstand. Im Südosten des Oppidums zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Hier konnte eine geplante Bebauung nachgewiesen werden, die auf regelmäßigen rechtwinkligen Parzellen errichtet wurde.
Die Flächen im Süden des Oppidums lassen erkennen, dass hier bereits vor dem Bau der Stadtmauer die kreisförmige Struktur der Siedlung mit radial verlaufenden Straßen festgelegt wurde. Eine Analyse zeigte hier, dass das Siedlungszentrum im Bereich der Zentralflächen und des Altenfeld dicht besiedelt und von großen repräsentativen Gebäuden geprägt war, während in den Randbereichen eine Bebauung aus kleineren Wohn- und Speicherbauten bestand. Die Aufarbeitung der Randbereiche geben erstmals einen Einblick in die Diversität der Siedlungsformen innerhalb des Oppidums.
Der zweite Teil der Publikation widmet sich der mehrphasigen Befestigungsanlage des Oppidums. Ausgangspunkt waren insgesamt 17 Grabungen im Verlauf des 7 km langen Walls, besonders aber drei nach modernen Standards durchgeführte Wallschnitten. Dabei fand, neben der Auswertung des aus Holz und Stein errichteten Mauerkörpers, auch eine Untersuchung der Stratigraphie der bis zu 18 m breiten Rampe auf der Rückseite der Mauer statt. Durch die stratigraphische Analyse der Wallschnitte konnten die einzelnen Schritte der Errichtung der Befestigungsanlage rekonstruiert werden. Anhand der gewonnen Daten zur Bauweise der Befestigung in unterschiedlichen Abschnitten ist es ersichtlich, dass die Erbauung immer nach demselben Schema erfolgte, die Ausführung aber jeweils an die lokalen Erfordernisse angepasst wurde. Während in den meisten Oppida nur vereinzelte Grabungen im Wallbereich vorliegen, erlaubt es die gute Datenbasis in Manching verlässliche Aussagen über die Befestigungsanlage zu treffen.
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