Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht im November 1993 hat die Entwicklung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) für die Europäischen Union (EU) einen zunehmend höheren Stellenwert eingenommen. Die bis dahin de facto auf Freiwilligkeit basierende außenpolitische Zusammenarbeit der Mitglieder ist seit dem vertraglich verankert.Entsprechend wuchsen die Ansprüche an eine solche gemeinsame Außenpolitik der 27 EU-Mitgliedstaaten seit 1993 erheblich und schlagen sich auch im Vertrag von Lissabon nieder, welcher am 1. Dezember 2009 unterzeichnet wurde und unter anderem das Amt des Hohen Vertreters der Union für Außen- und Sicherheitspolitik maßgeblich stärkte. Zahlreiche Herausforderungen der letzten beiden Jahrzehnte verdeutlichten die Notwendigkeit einer klaren gemeinsamenAußenstrategie seitens der EU um deren effektives Fortbestehen zu ermöglichen.Zum einen machte der in den 1990er Jahren regelrecht "vor der eigenen Haustür" stattfindende Balkankonflikt deutlich, dass eine möglichst klare sicherheitspolitische Linie für die EU unumgänglich ist, um effektiv auf Krisen und Bedrohungen in der Welt und besonders in Europa selbst reagieren zu können.Im Jahr 2003 erfuhren die Bestrebungen nach einer einheitlichenaußenpolitischen Linie im Zuge der von den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) geplanten Invasion des Irak jedoch ihren bisher deutlichsten Rückschlag. Einige EU-Mitglieder wie Frankreich und Deutschland vertraten hinsichtlich der damaligen irakischen Führung unter Saddam Hussein eine ähnlich kritische Position, sprachen sich jedoch gegen einen militärischen Einsatz im Irak aus.Eine Vielzahl europäischer Staaten taten jedoch deutlich ihre Unterstützung für die Pläne der USA kund. Acht dieser Staaten, darunter Großbritannien, Italien und Spanien unterstrichen dies explizit in einem offenen Brief, der in vielen europäischen Zeitungen erschien. Hierbei erfolgte keinerlei Absprache mit den restlichen Mitgliedern der damals 15 Staaten umfassenden EU. [...]
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