Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: gut (2), Universität Osnabrück (Fachbereich Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aussenpolitik der Regierung Brüning kommt bei der Analyse der Außenpolitik der Weimarer Republik eine besondere Bedeutung zu. Mit der Regierung Brünings beginnt die Zeit der Präsidialkabinette, die zwischen der Ära Stresemanns und der Machtergreifung Hitlers liegt. In dieser Phase beginnt die Weimarer Republik sich in ihrem Charakter zu verändern. Dies ist eine Zeit die von strukturell neuen oder verstärkt auftretenden Problemen beeinflusst und determiniert wird, und die Politik muss diesen veränderten Parametern Rechnung tragen: Als auffällig neue Belastung fällt in diese Regierungszeit das Erstarken der Nationalsozialisten und die Weltwirtschaftskrise. Beide Phänomene bewirken nicht nur innenpolitische, sondern auch aussenpolitischeTransformationsprozesse.Ziel der Arbeit ist es, die Außenpolitik Brünings nicht ausschließlich aber doch verstärkt unter den Voraussetzungen der Weltwirtschaftskrise zu untersuchen. Ausgehend von der Zielorientierung Brüningscher Aussenpolitik wird die Neuartigkeit seiner Vorgehensweise analysiert. Die Faktoren, die das außenpolitische (Kräfte-)Feld beeinflussen, die Entwicklung, die sie bewirken und ihre Interdependenzen werden unter wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Perspektive betrachtet. Das Ziel ist es, Brünings Außenpolitik in ihrern Notwendigkeiten und Möglichkeiten zu erfassen.Die Weltwirtschaftskrise ist ein Vorgang, der nicht bloß national wirksam ist, sondern viele Nationen erfasst, ihr Wesen verändert und eine gemeinsame Herausforderung darstellt. Jedenfalls greift sie in das internationale System ein und ist also bei der Betrachtung von Außenpolitik einer hervorgehobenen Betrachtung würdig, gerade in einer so sensiblen Phase, wie der Endphase der Weimarer Republik. Nicht die Ursachen oder der dezidierte Verlauf dieser wirtschaftlichen Krisenerscheinung sind Schwerpunkt der Arbeit, sondern ihre krisenhafte und krisenverschärfende Wirkung auf das zwischenstaatliche Gefüge. Wie die Regierung Brünings auf dieses Problem reagiert hat, ist - ausgehend von der reichlichen (und schon recht unüberschaubaren) Literatur - Grundlage für eine bewusst kritische Stellungnahme zur Außenpolitik Brünings.
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