William Jefferson "Bill" Clintons Einzug in das Weiße Haus im Januar 1993 fand in einer Zeit des außenpolitischen Umbruchs statt. Die seit über 45 Jahren gültigen Parameter der auswärtigen Beziehungen hatten sich mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion grundlegend verändert. An die Stelle der bipolaren Konfrontation trat nun vor dem Hintergrund einer kränkelnden Binnenkonjunktur eine Schwerpunktsetzung auf die Außenwirtschaftspolitik. Abgesehen von der Ökonomisierung der zwischenstaatlichen Beziehungen war die US-Außenpolitik von 1993 bis 2001 sowohl von Friedensbemühungen vor allem in Nahost als auch von humanitären Einsätzen, von der klassischen Sicherheitspolitik und von der globalen Verteidigung der amerikanischen Werte geprägt. Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ließ immer klarer erkennen, dass sich die USA zusehends zur "indispensable nation" entwickelten.