Der gewaltsame Tod von Kindern und Jugendlichen in psychiatrischen Krankenhäusern während der NS-Zeit wird meist nur mit den sogenannten „Kinderfachabteilungen“ in Zusammenhang gebracht. Tatsächlich waren sie aber auch Opfer der Gasmordaktion „T4“ und der dezentralen „Euthanasie“. Sie starben aufgrund von Hunger und Unterversorgung und wurden für medizinische Experimente missbraucht. Minderjährige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden ebenso ermordet wie Zwangsarbeiterkinder. Der Historiker Dr. Dietmar Schulze, Mitglied im Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation, hat im Auftrag von Kloster Irsee − Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben − das Schicksal von Kindern und Jugendlichen in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee in der Zeit zwischen 1940 und 1945 erforscht. In seiner vom Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags herausgegebenen Studie stellt er fest, dass Kinder und Jugendliche Opfer nahezu aller Phasen und Einzelaktionen des nationalsozialistischen Patientenmords wurden.
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