Dito Timmel, ein vergessener Triestiner Maler, der 1949 im Irrenhaus starb, steht im Mittelpunkt dieser anarchischen und tragikomischen Erzählung. Postum werden Timmels Gemälde im Irrenhaus gezeigt, die Leichenreden halten die Freunde in der Wirtschaft, während der Sarg auf dem Friedhof gesegnet wird. Die unheimliche Parabel eines genialischen Außenseiters, der alles aufs Spiel setzt und alles verliert.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als ein "grelles, groteskes Oratorium" liest der "kru" zeichnende Rezensent Claudio Magris' Hymne auf den heute ins Vergessen geratenen Maler Vito Timmel. Magris' Geschichte spielt an Timmels Todestag - dem Neujahrstag 1949 - in der psychiatrischen Klinik, die Timmels letzter Aufenthaltsort war, und lässt allen voran den Toten selbst zu Wort kommen, in - wie der Rezensent findet - "großen ekstatischen Monologen", die "seiner Philosophie, seiner Verzweiflung, seinem Zorn" Ausdruck verleihen. Doch auch andere Stimmen gesellen sich zu der des Malers, die Stimmen derjeniger nämlich, die an einer posthumen Ausstellung arbeiten: Künstler und Professoren, auch der Direktor der Anstalt, der sich in pompösen Betrachtungen ergeht und die Psychiatrie zur "Produzentin, Pönitentiarin und Segregatorin des Nonkonformen" erklärt. Magris beschreibt, so der Rezensent, wie mit dem Genie Timmel einer stirbt, der das großformatige Gemälde geliebt, der in der Anstalt jedoch nur noch Miniaturen gemalt hat - und wie die Nachwelt ihn "mit Pomp, Spektakel, Wein und schlechtem Gewissen" ehrt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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