Eine Gesprächskultur der Selbstthematisierung ist entstanden, die vielfach die Form von Bekenntnis und Geständnis, von sanktionsfreier Selbstenthüllung, annimmt. Viele Tabus sind inzwischen zurückgedrängt oder gebrochen, es darf über private und intime, das Selbst betreffende Dinge gesprochen werden, wie es früher in diesem Ausmaß nicht möglich war. Dazu kommen neue mediale Formen der Selbstdarstellung und des Identitätsmanagements. Immer wichtiger wird darüber hinaus eine kompetente Balancierung zwischen Selbsterkenntnis und Selbstdarstellung, zunehmend auch im beruflichen Bereich, wo…mehr
Eine Gesprächskultur der Selbstthematisierung ist entstanden, die vielfach die Form von Bekenntnis und Geständnis, von sanktionsfreier Selbstenthüllung, annimmt. Viele Tabus sind inzwischen zurückgedrängt oder gebrochen, es darf über private und intime, das Selbst betreffende Dinge gesprochen werden, wie es früher in diesem Ausmaß nicht möglich war. Dazu kommen neue mediale Formen der Selbstdarstellung und des Identitätsmanagements. Immer wichtiger wird darüber hinaus eine kompetente Balancierung zwischen Selbsterkenntnis und Selbstdarstellung, zunehmend auch im beruflichen Bereich, wo Selbstreflexion und Selbstcoaching zu neuen Zauberformeln der Managerweiterbildung geworden zu sein scheinen. Damit ist eine zeitdiagnostische These umrissen, die sich auf ein ganzes Bündel von Vermutungen stützt, die genauerer Prüfung bedürfen.
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Autorenporträt
Dr. Günter Burkart ist Professor für Soziologie an der Universität Lüneburg.
Inhaltsangabe
Selbstreflexion und Bekenntniskultur.- Selbstthematisierung. Von der (Er-)Findung des Selbst und der Suche nach Aufmerksamkeit.- Vom Beichtstuhl zum Chatroom. Strukturwandlungen institutioneller Selbstthematisierung.- 'Magic Mirrors'. Zur extensiven Ausleuchtung des Subjekts.- Serielle Einzigartigkeit und Eigensinn.- Transformationen des Selbst im spätmodernen Raum. Relational, vereinzelt oder hyperreal?.- Massenmedien im und als Spiegel der Person.- Dissensfiktionen bei Paaren.- Das erzählte Ich in der Liebe. Biografische Selbstthematisierung und Generationswandel in einem modernen Kulturmuster.- Die Veralltäglichung der Patchwork-Identität. Veränderungen normativer Konstruktionen in Ratgebern für autobiografisches Schreiben.- Die Herstellung von Biografie(n). Lebensgeschichtliche Selbstpräsentationen und ihre produktive Wirkung.- Eine Romantische Arbeitsethik? Die neuen Ideale in der Arbeitswelt.- Gibt es Virtuosen der Selbstthematisierung?.- Wohl dem der eine Narbe hat. Identifikationen und ihre soziale Konstruktion.
Selbstreflexion und Bekenntniskultur.- Selbstthematisierung. Von der (Er-)Findung des Selbst und der Suche nach Aufmerksamkeit.- Vom Beichtstuhl zum Chatroom. Strukturwandlungen institutioneller Selbstthematisierung.- 'Magic Mirrors'. Zur extensiven Ausleuchtung des Subjekts.- Serielle Einzigartigkeit und Eigensinn.- Transformationen des Selbst im spätmodernen Raum. Relational, vereinzelt oder hyperreal?.- Massenmedien im und als Spiegel der Person.- Dissensfiktionen bei Paaren.- Das erzählte Ich in der Liebe. Biografische Selbstthematisierung und Generationswandel in einem modernen Kulturmuster.- Die Veralltäglichung der Patchwork-Identität. Veränderungen normativer Konstruktionen in Ratgebern für autobiografisches Schreiben.- Die Herstellung von Biografie(n). Lebensgeschichtliche Selbstpräsentationen und ihre produktive Wirkung.- Eine Romantische Arbeitsethik? Die neuen Ideale in der Arbeitswelt.- Gibt es Virtuosen der Selbstthematisierung?.- Wohl dem der eine Narbe hat. Identifikationen und ihre soziale Konstruktion.
Rezensionen
"Burkart bindet in seiner ausgezeichneten thematischen Einführung das Konzept der Selbstthematisierung in einen theoretischen Rahmen ein." Soziologische Revue, 02/2009
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