Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,0, Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die GmbH als am weitesten verbreitete und beliebteste Rechtsform in Deutschland wurde nach Verabschiedung des GmbH-Gesetzes am 20.04.1892 in zahlreiche andere Länder exportiert. Zurzeit allerdings scheint der Exportboom der deutschen GmbH gestoppt. Veranlasst durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs, drängen zahlreiche ausländische Gesellschaftsformen auf den deutschen Markt. Dies fördert eine freie Rechtsformwahl, die in einem Wettbewerb der Rechtsordnungen resultiert, der sich derzeit innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten abzeichnet.Zu diesen Entwicklungen in Europa kam das vermehrte Auftreten von Missbräuchen bei der deutschen GmbH. So gesellte sich in den letzten Jahren zur hohen Anfälligkeit der GmbH für masselose Insolvenzen das Phänomen der geräuschlosen Beseitigung von in die Krise geratenen GmbHs durch professionelle Firmenbestatter.Der Gesetzgeber reagierte darauf durch die Vorstellung eines "Gesetzes zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen" (MoMiG), welches möglicherweise bereits Anfang 2008 in Kraft treten soll.Das MoMiG bezweckt, die Rechtsform der GmbH für den Mittelstand attraktiver zu machen und den Wirtschaftsstandort Deutschland im Ganzen zu stärken. Das Gesetz versucht, zwei konträre Ziele zu erreichen, indem es einerseits dazu dienen soll, Unternehmer zu ermutigen, für ihre Unternehmungen die Rechtsform der deutschen GmbH zu wählen, aber gleichzeitig zum Ziel hat, die Allgemeinheit vor Gefahren aus dieser unternehmerischen Tätigkeit zu schützen und eine missbräuchliche Verwendung der GmbH in Unternehmenskrisen zu verhindern. Dabei ergeben sich zahlreiche Änderungen, die sich mittelbar oder unmittelbar auf den Schutz der Gläubiger der Gesellschaft und auf die bislang sehr strengen und umfangreichen Regelungen zur Kapitalerhaltung auswirken. Zunächst werden die Entwicklungen der Gesellschaftsformen mit beschränkter Haftung in Europa aufgezeigt und ihre Auswirkungen auf die derzeitige Diskussion um die Reform der deutschen GmbH dargestellt. Daraufhin werden die bedeutendsten Änderungen des GmbHG durch das MoMiG vorgestellt, bevor sie auf ihre Auswirkungen auf den Gläubigerschutz und die Kapitalerhaltung analysiert und bewertet werden. Als Ausblick soll auf Tendenzen in Europa im Hinblick auf eine europäische GmbH eingegangen und alternative Ideen der Schaffung neuer Rechtsformen dargestellt werden, die dazu dienen könnten, die dem MoMiG zugrunde liegenden Ziele zu erreichen.
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