Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 8, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich kritisch mit der Vergabe von Zensuren und wirft die Frage auf, ob Noten nicht mehr Schaden als Nutzen bringen. Dabei wird darauf eingegangen, welche Funktion Noten besitzen und ob sie diese erfüllen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Grundschule, in der die Noten entscheidend dafür sind, auf welche weiterführende Schule ein Kind geschickt wird.Die Bewertung der Schülerleistungen mit Ziffernnoten hat lange Tradition und konnte sich trotz der Kritik an ihnen bis heute als Bewertungsinstrument durchsetzen. Noten erfahren breite Akzeptanz bei Lehrern, Eltern und Schülern und kaum jemand kannsich eine Schule ohne Noten vorstellen. Die Frage ist, weshalb diese Art der Leistungsbeurteilung so großen Anklang in der Gesellschaft findet. Das kann damit zu tun haben, welches Ziel eine Bewertung haben soll. Sieht sich die Schule in aller erster Linie als Institution, die Bildung an die Kinder vermitteln will, so erwartet die Gesellschaft von der Schule, dass diese sie auf das spätere Leben vorbereitet, um ihnen bestmögliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bereiten. Denn in unserer heutigen Zeit hat der Beruf einen so hohen Stellenwert, dass er nicht mehr dem vorrangigen Ziel dient den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern zum Sinn der Existenz selbst wird. Der Schule kommt also die Aufgabe zu, die Kinder anhand ihrer Leistungen zu beurteilen, wobei Ziffernnoten als geeignetes Mittel dafür erscheinen, um den weiteren Lebensweg der Kinder zu bestimmen. Sie befindet sich somit im Dilemma, zwischen diesen beiden Funktionen einen Ausgleich zu finden. Dadurch ist ein "dialektisches Spannungsfeld" zwischen Bildung und Qualifikation gegeben. Um dieses Spannungsfeld aufzulösen, müsste man sich für eine dieser Funktionen entscheiden. Doch dies scheint nicht machbar zu sein, da ein solches Vorhaben nicht genügend Unterstützer finden würde. Auch Duncker sieht nicht die Möglichkeit nur eine der beiden Funktionen umzusetzen und stellt die These auf, dass "das Spannungsverhältnis von Bildung und Qualifikation nicht auf eine der beiden Seiten aufgelöst werden kann" und resultiert dann, dass "die Qualifikationsfunktion droht den Bildungsauftrag zu verdrängen".
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