Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Frage nach der Fotografie als eigenständiger und damit von der bildenden Kunst verschiedener, eben autonomer, Kunstform. Im Gegensatz zu einer jeweils zeitspezifischen, auf Geschmacksurteilen basierenden Klassifizierung von Fotografien als "künstlerisch", werden hier aus den ausführlichen und für jeden Leser am beigegebenen Bildmaterial überprüfbaren Interpretationen die Bedingungen erst entwickelt, unter denen Fotografien künstlerisch sein können. Die Untersuchung befaßt sich insbesondere mit der deutschen Fotografie der 70er Jahre, vertreten durch Andre Gelpke, Verena von Gagern und Heinrich Riebesehl. Behandelt werden aber auch Otto Steinert, sowie August Sander und Walker Evans. Durch einen Abriß über die stilgeschichtliche Entwicklung der Fotografie wird ein Einstieg in das Thema gegeben. Martina Mettner, geboren 1956, ist Chefredakteurin der Zeitschrift 'Photoblätter'. 1980 begann sie, für deutschsprachige Fotozeitschriften zu schreiben, an Fotoausstellungen mitzuarbeiten und Fotografie zu unterrichten.