Herrn Hofmann kann man getrost typisch deutsch nennen. Als der Endvierziger geschäftlich nach Japan muss, hat er von dem Land und seinen Gepflogenheiten nur eine äußerst vage Vorstellung. Von seiner Firma wird ihm eine Dolmetscherin zur Seite gestellt, die ihm gleichzeitig auch als Benimmdame dient.
Denn Danebenbenehmen kann man sich in Japan sehr leicht, wenn man sich nicht mit der Kultur…mehrHerrn Hofmann kann man getrost typisch deutsch nennen. Als der Endvierziger geschäftlich nach Japan muss, hat er von dem Land und seinen Gepflogenheiten nur eine äußerst vage Vorstellung. Von seiner Firma wird ihm eine Dolmetscherin zur Seite gestellt, die ihm gleichzeitig auch als Benimmdame dient. Denn Danebenbenehmen kann man sich in Japan sehr leicht, wenn man sich nicht mit der Kultur beschäftigt hat. So schafft es Herr Hofmann auch trotz der hilfsbereiten Dame immer wieder ins Fettnäpfchen zu steigen.
Kerstin und Andreas Fels haben ein Benimmbuch der etwas anderen Art geschrieben. In kurzen Kapiteln erlebt der Protagonist verschiedene alltägliche Situationen in Japan, worauf meist mit Kopfschütteln, teilweise aber auch mit Wutausbrüchen reagiert wird. Welches Benehmen die Japaner dazu gebracht hat und welches Verhalten angemessen gewesen wäre, wird hinterher ausführlich geschildert. So erfährt man viele für Europäer merkwürdige, bis skurile Verhaltensweisen der Japaner und bekommt einen deutlichen Einblick in deren Kultur. Die Erklärungen sind leicht verständlich und nicht belehrend. Außerdem erfährt man einiges über die japanische Vergangenheit, wodurch die Hintergründe mancher bizarr anmutender Verhaltensweise transparenter wird. Ein unterhaltsames Buch, das amüsant zu lesen ist und gleichzeitig viel wissenwertes bietet.