Paul Hindemith gehört aufgrund seiner Universalität zweifellos zu den außergewöhnlichen, kompositions- wie musikgeschichtlich bedeutsamen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Hineingeboren in eine von Auflösungserscheinungen des romantischen Stils geprägte Welt, beginnt er am Anfang der 1920er Jahre, sich intensiver mit Johann Sebastian Bach zu beschäftigen. Untersucht wird, wie sich das Verhältnis Hindemiths zu Bach in den Jahren nach 1920 gestaltet. Der Kopfsatz aus der Zweitfassung der Sonate für Violoncello und Klavier op. 11 Nr. 3 zählt zu jenen Werken, die Hindemiths kompositorische Stilwende einleiten und galt zu Anfang der 1920er Jahre als eine der möglichen Lösungen für eine Neue Musik. An den Beispielen von Solosonate, Klaviermusik, Streichquartett, Streichtrio, Solokonzert und Konzertmusik wird der Einfluß der Musik Johann Sebastian Bachs auf das frühe Instrumentalwerk Paul Hindemiths herausgearbeitet.