Spannender Kinder-Krimi im alten London
Die Geschichten, welche in diesem Band 1 den Beginn einer Serie nehmen, entstammen der Feder oder besser gesagt den Tasten des Autors Anthony Read. Er hat nach Vorlage der Geschichten von Sir Conan Doyle um den Detektiv Sherlock Holmes kindgerecht eine ganze
Reihe von Erzählungen verfasst, welche in den späten 80er und frühen 90er Jahren des letzten…mehrSpannender Kinder-Krimi im alten London
Die Geschichten, welche in diesem Band 1 den Beginn einer Serie nehmen, entstammen der Feder oder besser gesagt den Tasten des Autors Anthony Read. Er hat nach Vorlage der Geschichten von Sir Conan Doyle um den Detektiv Sherlock Holmes kindgerecht eine ganze Reihe von Erzählungen verfasst, welche in den späten 80er und frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verfilmt wurden.
Mit dem unvergleichlichen, ein wenig klischeehaften Charme der nebligen Metropole Londons um die Jahrhundertwende des vorletzten Jahrhunderts leben die kriminellen und doch in gewisser Weise harmlosen Verbrechen wieder auf. Hauptakteure sind dabei von der Gesellschaft vergessene oder übersehene Kinder, die sich in ihrem Schicksal elternlos und nahezu lebensbedrohlich arm als starke Gemeinschaft in einem zerfallenen Keller zusammen fanden und Abenteuer erleben, die aus heutigem Erfahrungshintergrund ein wenig wehmütig in die so beschauliche Vergangenheit blicken lassen.
Die Kinder-Bande trägt zwar nur die männliche Bezeichnung im Namen, hat dennoch einige Mädchen als Mitglieder. Die Begründung, weshalb es trotzdem „Boys“ heißt ist etwas dürftig und hergeholt geraten, wirkt sich jedoch für die Akzeptanz der Geschichte bei Mädchen sowohl als auch bei Jungen nicht erkennbar aus.
Als Helfershelfer des berühmten Holmes und dessen Assistenten Dr. Watson entsteht fast eine Parallele der Rollen und Funktionen, denn der Bandenführer Wiggins jongliert vergleichbar seinem großen Vorbild die Fakten und Erkenntnisse und löst letztlich – immer unterstützt von den Kindern der Gruppe – die Fälle. Sie nutzen den Vorteil kindlicher Unbedarftheit und Unauffälligkeit aus, können so jedoch wertvolle Beobachtungen an die Rechtshüter weitergeben. Die letztliche Umsetzung der Aufklärung wie beispielsweise die Offizielle Verhaftung von Verbrechern hingegen übernehmen dann wirklichkeitsnahe die Erwachsenen.
Im ersten Fall der sich noch um viele Bände erweiternden Serie verschwindet das detektivische Idol der Kinder selbst, nachdem er sich zunächst nur verkleidete und nur durch kluges Zusammenfügen verschiedenster Wahrnehmungen, Vermutungen und Ideen gelingt es den Kindern, die kaum merkliche Fährte aufzunehmen. Dabei entdecken sie auch, dass die Entführung des Meisterdetektivs nicht die eigentliche Bedrohung allein darstellt. Es geht um das Leben der Queen Victoria …
In ruhiger Erzählweise und in bedächtigen Ereignissabschnitten entwickelt sich die Geschichte ansprechend spannend und gut unterhaltend und bietet eine glaubhafte und angemessene Auflösung. Man freut sich auf die nächste Geschichte.
© 3/2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.