Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,3, Fachhochschule Mainz (Betriebswirtschaft III), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Diese Arbeit untersucht die derzeit in Deutschland vorhandenen bankaufsichtsrechtlichen Regelungen für Kreditderivate. Unter Einbeziehung der Vorschriften anderer Länder und mutmaßlicher zukünftiger Entwicklungen soll ein umfassender Überblick über die bankaufsichtsrechtliche Behandlung dieser neuen Finanzinstrumente vermittelt werden. In den letzten Jahren hat sich ein tiefgreifender Strukturwandel auf den internationalen Finanzmärkten vollzogen. Gekennzeichnet ist dieser Wandel insbesondere durch die gegenseitige Durchdringung der nationalen Finanzmärkte in Richtung auf einen globalen Markt. Eine solche Globalisierung wird gefördert durch rasante Entwicklungen in der EDV-Technik und hat sowohl niedrigere Transaktionskosten als auch eine erhöhte Markttransparenz zur Folge. Weiterhin ist auf den internationalen Finanzmärkten seit geraumer Zeit das Voranschreiten der sog. Securitization festzustellen. Dabei handelt es sich um die Verbriefung eines Anspruchs in einem Wertpapier, das öffentlich gehandelt wird und für welches ein Marktpreis vorhanden ist. Das führt dazu, dass die Bedeutung der klassischen Formen des Bankkredits zugunsten wertpapiermäßiger Finanzierungen abnimmt und die Kreditinstitute somit ihr Monopol für das Eingehen von Kreditrisiken verlieren.
Die Auslagerung des Kreditmarktes aus der Bilanz aber auch der Zwang der Kreditinstitute, ihr Eigenkapital aufgrund des Kostendrucks im traditionellen Kreditgeschäft so gering wie möglich zu halten, lässt es für sie immer wichtiger werden, ein effizientes und flexibles Kreditrisikomanagement aufzubauen, um so im internationalen Wettbewerb weiterhin bestehen zu können. Während der Einsatz von derivaten Finanzinstrumenten zur Absicherung von Marktpreisrisiken, also z.B. gegen Wechselkurs- oder Zinsänderungsrisiken, schon seit einiger Zeit ein wichtiges Instrument zur Risikokompensation ist, begannen amerikanische Investmentbanken, ausgehend von den oben genannten Entwicklungen, erstmals Anfang der neunziger Jahre auch Kreditrisiken auf andere Marktteilnehmer zu übertragen. Bei diesen neuen Instrumenten, den sog. Kreditderivaten, handelt es sich grundsätzlich um eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, die für den Fall relevant wird, dass sich die Bonität einer zugrundeliegenden Forderung verändert, d.h. in der Regel verschlechtert.
Die durch das Kreditderivat eingegangenen Verpflichtungen werden wirksam, wenn sich etwa die Zinsspanne für den zugrundeliegenden Kredit ändert, eine Bonitätsveränderung durch die Ratingagenturen erfolgt oder aber der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Es wurde also erstmals möglich, Kreditrisken getrennt von ihrem Basisinstrument am Kapitalmarkt handelbar zu machen und so zu einem effizienten Kreditrisikomanagement beizutragen. Seit ihrem ersten Einsatz Anfang der neunziger Jahre ist das Wachstum von Kreditderivaten stark angestiegen. Nach einer Untersuchung der British Bankers Association (BBA) schätzen Markteilnehmer, dass der nominelle Wert von offenstehenden Kreditderivaten von ungefähr US$ 50 Milliarden in Jahre 1996 auf ca. US$ 350 Milliarden zum Jahresende 1998 angewachsen ist. Für das Jahresende 2000 liegt die Schätzung bei rund US$ 740 Milliarden. Allerdings ist es schwierig, die genaue Größe des Kreditderivatemarktes zu bestimmen, was einerseits daran liegt, dass weder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) noch die International Swap and Derivatives Association (ISDA) genaue Umsatzzahlen sammeln, anderseits aber auch, weil Banken Kreditderivate unterschiedlich definieren.
Doch obwohl der Handel von Kreditderivaten in den letzten Jahren rasant zugenommen hat, sind noch viele Fragen zu ihrer Nutzung ungeklärt. Ein wes...
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Diese Arbeit untersucht die derzeit in Deutschland vorhandenen bankaufsichtsrechtlichen Regelungen für Kreditderivate. Unter Einbeziehung der Vorschriften anderer Länder und mutmaßlicher zukünftiger Entwicklungen soll ein umfassender Überblick über die bankaufsichtsrechtliche Behandlung dieser neuen Finanzinstrumente vermittelt werden. In den letzten Jahren hat sich ein tiefgreifender Strukturwandel auf den internationalen Finanzmärkten vollzogen. Gekennzeichnet ist dieser Wandel insbesondere durch die gegenseitige Durchdringung der nationalen Finanzmärkte in Richtung auf einen globalen Markt. Eine solche Globalisierung wird gefördert durch rasante Entwicklungen in der EDV-Technik und hat sowohl niedrigere Transaktionskosten als auch eine erhöhte Markttransparenz zur Folge. Weiterhin ist auf den internationalen Finanzmärkten seit geraumer Zeit das Voranschreiten der sog. Securitization festzustellen. Dabei handelt es sich um die Verbriefung eines Anspruchs in einem Wertpapier, das öffentlich gehandelt wird und für welches ein Marktpreis vorhanden ist. Das führt dazu, dass die Bedeutung der klassischen Formen des Bankkredits zugunsten wertpapiermäßiger Finanzierungen abnimmt und die Kreditinstitute somit ihr Monopol für das Eingehen von Kreditrisiken verlieren.
Die Auslagerung des Kreditmarktes aus der Bilanz aber auch der Zwang der Kreditinstitute, ihr Eigenkapital aufgrund des Kostendrucks im traditionellen Kreditgeschäft so gering wie möglich zu halten, lässt es für sie immer wichtiger werden, ein effizientes und flexibles Kreditrisikomanagement aufzubauen, um so im internationalen Wettbewerb weiterhin bestehen zu können. Während der Einsatz von derivaten Finanzinstrumenten zur Absicherung von Marktpreisrisiken, also z.B. gegen Wechselkurs- oder Zinsänderungsrisiken, schon seit einiger Zeit ein wichtiges Instrument zur Risikokompensation ist, begannen amerikanische Investmentbanken, ausgehend von den oben genannten Entwicklungen, erstmals Anfang der neunziger Jahre auch Kreditrisiken auf andere Marktteilnehmer zu übertragen. Bei diesen neuen Instrumenten, den sog. Kreditderivaten, handelt es sich grundsätzlich um eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, die für den Fall relevant wird, dass sich die Bonität einer zugrundeliegenden Forderung verändert, d.h. in der Regel verschlechtert.
Die durch das Kreditderivat eingegangenen Verpflichtungen werden wirksam, wenn sich etwa die Zinsspanne für den zugrundeliegenden Kredit ändert, eine Bonitätsveränderung durch die Ratingagenturen erfolgt oder aber der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Es wurde also erstmals möglich, Kreditrisken getrennt von ihrem Basisinstrument am Kapitalmarkt handelbar zu machen und so zu einem effizienten Kreditrisikomanagement beizutragen. Seit ihrem ersten Einsatz Anfang der neunziger Jahre ist das Wachstum von Kreditderivaten stark angestiegen. Nach einer Untersuchung der British Bankers Association (BBA) schätzen Markteilnehmer, dass der nominelle Wert von offenstehenden Kreditderivaten von ungefähr US$ 50 Milliarden in Jahre 1996 auf ca. US$ 350 Milliarden zum Jahresende 1998 angewachsen ist. Für das Jahresende 2000 liegt die Schätzung bei rund US$ 740 Milliarden. Allerdings ist es schwierig, die genaue Größe des Kreditderivatemarktes zu bestimmen, was einerseits daran liegt, dass weder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) noch die International Swap and Derivatives Association (ISDA) genaue Umsatzzahlen sammeln, anderseits aber auch, weil Banken Kreditderivate unterschiedlich definieren.
Doch obwohl der Handel von Kreditderivaten in den letzten Jahren rasant zugenommen hat, sind noch viele Fragen zu ihrer Nutzung ungeklärt. Ein wes...
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