Der Begriff Metapher leitet sich ab vom griechischen metà phérein (anderswo hintragen), was in der Antike meist "per Schiff" bedeutete, so daß die Seefahrt bald selbst zur Metapher für die Dichtkunst wurde. Das Schiff als Symbol für den Aufbruch, das Wagnis des Lebens, gehört seither zu den beflügelndsten Bildern der Literatur, Meeres- und Tiefseephantasien finden wir nicht nur bei Homer und Melville, sondern auch bei Jules Verne, Baudelaire, T. S. Eliot, ja sogar bei Dante. In 14 Essays spürt Durs Grünbein der Faszination des Meeres nach, nicht nur in Büchern, sondern auch im Museo Archeologico von Paestum und auf dem Grund des Tyrrhenischen Meers.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Geradezu ins Schwärmen gerät Rezensentin Beatrice von Matt über Durs Grünbeins Essayband "Die Bars von Atlantis". Der Autor erweist sich für sie auch in seinen Essays als Dichter. Die Texte sind in ihren Augen "durchkomponiert wie ein kostbares Langgedicht". Fasziniert folgt sie der Auseinandersetzung Grünbeins mit Flugreisen, seinem Plädoyer für die Schifffahrt, seinen Berichten über seine ersten Tauchgänge und die Tiefen des Ozeans. Die Essays scheinen Matt immer inspirierend, immer erhellend, etwa wenn Grünbein Überlegungen über die "Archaik der Imagination" anstellt, die Menschen über Epochen hinweg verbindet. Das Fazit der begeisterten Rezensentin: "eine Lesefreude".
© Perlentaucher Medien GmbH
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