Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), einseitig bedruckt, Note: 1, Hochschule für Philosophie München, Veranstaltung: Seminar: Rettung der Phänomene und Bejahung des Absoluten. Ein Widerspruch in der Phänomenologie?, Sprache: Deutsch, Abstract: Kreativität, Selbstbesinnung, Vorstellungsvermögen - für die griechische Antike war mit der Erinnerung weit mehr verbunden, als in den Begriff der 'memoria' als bloße Erinnerung einer früheren Handlung oder eines Ereignisses später hineingenommen wurde. Vor allem Platons Unterscheidung zwischen Gedächtnis und Wiedererinnerung, die die bloß latente Wahrnehmung 'beseelt', verdient Beachtung, denn sie führt direkt zu Husserls Analysen des Zeitbewusstseins. Nicht nur von der Vergangenheit, sondern auch von der gegenwärtigen und zukünftigen Zeit lässt die Seele in uns "Schriften und Bilder" entstehen, sagt Platon im Philebos .
Heißt das aber nicht, dass sich die Seelentätigkeit überhaupt an den drei Zeiten orientiert, daß Zeitlichkeit die Form vorgibt, in der 'Schriften und Bilder' erst in uns entstehen können? Ist dann nicht Zeitlichkeit die Form, in der Bewusstsein erst existieren kann ? Und wenn nur durch Erinnerung Selbstbesinnung möglich ist, bedeutet das nicht, dass die im Zeitfluss existierende Seele dennoch gleichsam innehalten und von ihrer Form wissen kann? Diese Fragen leiten Husserls phä-nomenologische Analysen des inneren Zeitbewusstseins. Die vorliegende Arbeit zeichnet nach, dass die Erinnerung, in der allein der Bewusstseinsstrom erfahrbar wird, sich für Husserl zur zentralen Kategorie heraus kristallisiert, und zwar sowohl ontologisch als auch erkenntnistheoretisch.
Die Zeitlichkeit ist für Husserl die universelle Form, in der sich jedes erdenkliche Ego für sich selbst konstituiert; diese egologische Genese folgt eben jener Gesetzmäßigkeit, nach der sich ständig strömend Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins konstituieren .
So eröffnet sich für Husserl in der Analyse des inneren Zeitbewusstseins die Phänomenologie der originären cogitationes, die dem lebendigen Bewusstsein sein Präsenzfeld geben.
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Heißt das aber nicht, dass sich die Seelentätigkeit überhaupt an den drei Zeiten orientiert, daß Zeitlichkeit die Form vorgibt, in der 'Schriften und Bilder' erst in uns entstehen können? Ist dann nicht Zeitlichkeit die Form, in der Bewusstsein erst existieren kann ? Und wenn nur durch Erinnerung Selbstbesinnung möglich ist, bedeutet das nicht, dass die im Zeitfluss existierende Seele dennoch gleichsam innehalten und von ihrer Form wissen kann? Diese Fragen leiten Husserls phä-nomenologische Analysen des inneren Zeitbewusstseins. Die vorliegende Arbeit zeichnet nach, dass die Erinnerung, in der allein der Bewusstseinsstrom erfahrbar wird, sich für Husserl zur zentralen Kategorie heraus kristallisiert, und zwar sowohl ontologisch als auch erkenntnistheoretisch.
Die Zeitlichkeit ist für Husserl die universelle Form, in der sich jedes erdenkliche Ego für sich selbst konstituiert; diese egologische Genese folgt eben jener Gesetzmäßigkeit, nach der sich ständig strömend Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eins konstituieren .
So eröffnet sich für Husserl in der Analyse des inneren Zeitbewusstseins die Phänomenologie der originären cogitationes, die dem lebendigen Bewusstsein sein Präsenzfeld geben.
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