Wie bereits in der ersten Arbeitstagung in Eisenstadt 2011 ausgeführt, weist die Mittlere Deutsche Literatur zwischen 1400 und 1750 einen beträchtlichen Bestand an deutschsprachiger Rezeptionsliteratur auf, deren statistisches Verhältnis zur originalen deutschen Literatur in Frühneuhochdeutsch und Neulatein noch nicht ausreichend ermittelt ist. Sichtung, Aufarbeitung und bildungsgeschichtliche Wertung dieser Literatur gehören wohl zu den interessantesten und historisch aussagekräftigsten Aufgaben, welchen sich die Beiträge dieses Bandes exemplarisch widmen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf…mehr
Wie bereits in der ersten Arbeitstagung in Eisenstadt 2011 ausgeführt, weist die Mittlere Deutsche Literatur zwischen 1400 und 1750 einen beträchtlichen Bestand an deutschsprachiger Rezeptionsliteratur auf, deren statistisches Verhältnis zur originalen deutschen Literatur in Frühneuhochdeutsch und Neulatein noch nicht ausreichend ermittelt ist. Sichtung, Aufarbeitung und bildungsgeschichtliche Wertung dieser Literatur gehören wohl zu den interessantesten und historisch aussagekräftigsten Aufgaben, welchen sich die Beiträge dieses Bandes exemplarisch widmen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Rezeption antiker Kultur (Wiederentdeckung der Palliata, Überlieferung von Mythologie, Verarbeitung von Vergil), auf der Filiation mittelalterlicher Motive und auf der Verbreitung von italienischer Renaissanceliteratur im deutschen Sprachraum. Neben herausragenden Beispielen der literarischen Rezeption europäischer Literaturdenkmäler und neulateinischer Texte werden ästhetische Probleme von Rezeptionsliteratur im Allgemeinen und die theoretische Basis des Petrarkismus im Besonderen dargelegt.
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Jahrbuch für Internationale Germanistik - Reihe A 116
Alfred Noe (*1953) unterrichtet Romanische und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien. Er beschäftigt sich vorwiegend mit romanischen Literaturen im deutschen Sprachraum, z.B. Geschichte der italienischen Literatur in Österreich. Teil 1: Von den Anfängen bis 1797. Wien 2011. Hans-Gert Roloff (*1932), ist Prof. emer., Dr. phil., Dr. h.c. der Freien Universität Berlin. Seine Lehr- und Forschungsgebiete waren: Mittlere Deutsche Literatur und Sprache unter Einschluss des Neulateinischen, Theorie und Praxis der Editionswissenschaft, Literaturwissenschaftliche Grundlagenforschung. Er ist Begründer und Herausgeber des Jahrbuchs für Internationale Germanistik (1969-), und von DAPHNIS: Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit (1972-) sowie Herausgeber u.a. der Reihen ADL, Berliner Ausgaben, Studium Litterarum, Translatio und GLS.
Inhaltsangabe
Inhalt: Hans-Gert Roloff: Die Rezeption der Palliata in Deutschland um 1500 - Alfred Noe: Petrarkismus und Rezeptionsliteratur. Permutative Kreativität in der Frühen Neuzeit - Alfred Noe: Petrarca auf Schloss Hundisburg - Peter Andersen-Vinilandicus: Die deutschsprachigen Alexandertexte des Mittelalters und ihre Wirkung mit Fokus auf Johann Hartliebs Prosaroman - Barbara Lafond-Kettlitz: Die Genesis des frühneuhochdeutschen Romans am Beispiel von Jörg Wickrams Ritterromanen Galmy (1539) und Gabriotto und Raimund (1551) - eine Ästhetik bürgerlicher Lebensmuster - Michael Dallapiazza: Ehe- und Frauendiskurse in der frühneuzeitlichen Übersetzungsliteratur. Der Fall Niklas von Wyle - Laura Auteri: Frauenleben im 15. und 16. Jahrhundert. Italienische Ehe- und Frauentraktate und ihre deutsche Rezeption - Roberto De Pol: Ein domestizierter Machiavell. Zur Rolle der Übersetzung in der Aneignung und Adaptation ausländischer Texte am Beispiel der ersten deutschen Principe-Übersetzung - Federica Masiero: Über die frühe Rezeption der italienischen Verhaltensliteratur in Deutschland am Beispiel von Pellegro Grimaldis Discorsi (Genua 1543) - Daniel Syrovy: Georg Philipp Harsdörffers Bücher. Die Bibliographien und Verweise der Frauenzimmer-Gesprächspiele - Berthold Heinecke: Rezeption und Popularisierung fremdsprachiger Fachliteratur in Georg Philipp Harsdörffers Erquickstunden - Winfried Woesler: Die Rezeption der antiken Mythologie in Brulovius' Andromede - Fausto De Michele: Comoedia Teutsch, oder Andreas Gryphius als Kulturmediator - Tomasz Jablecki: Jan Kochanowski (1530-1584) deutsch. Zur Rezeption der polnischen Renaissance in der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts - Guillaume van Gemert: Matthaeus Tympius (1566-1616) und die Rezeptionswege in der geistlichen Literatur der Frühen Neuzeit - Anne Wagniart: Christoph Colers Übersetzung von Opitz' Lobrede auf die habsburgische Hochzeit Wladyslaws IV. von Polen (1637) und die Tradition der kritischen Panegyrik in Schlesien - Hartmut Laufhütte: Sigmund von Birken als Virgilius redivivus - Elisabeth Rothmund: Laurent Drelincourts Sonnets Chrétiens (1677) in deutscher Übersetzung. Zwischen Erbauungsschrift und ästhetischer Vorbildfunktion - Heinz Rölleke: Festvortrag: Grimms Märchen als Beispiel für Rezeptionsliteratur.
Inhalt: Hans-Gert Roloff: Die Rezeption der Palliata in Deutschland um 1500 - Alfred Noe: Petrarkismus und Rezeptionsliteratur. Permutative Kreativität in der Frühen Neuzeit - Alfred Noe: Petrarca auf Schloss Hundisburg - Peter Andersen-Vinilandicus: Die deutschsprachigen Alexandertexte des Mittelalters und ihre Wirkung mit Fokus auf Johann Hartliebs Prosaroman - Barbara Lafond-Kettlitz: Die Genesis des frühneuhochdeutschen Romans am Beispiel von Jörg Wickrams Ritterromanen Galmy (1539) und Gabriotto und Raimund (1551) - eine Ästhetik bürgerlicher Lebensmuster - Michael Dallapiazza: Ehe- und Frauendiskurse in der frühneuzeitlichen Übersetzungsliteratur. Der Fall Niklas von Wyle - Laura Auteri: Frauenleben im 15. und 16. Jahrhundert. Italienische Ehe- und Frauentraktate und ihre deutsche Rezeption - Roberto De Pol: Ein domestizierter Machiavell. Zur Rolle der Übersetzung in der Aneignung und Adaptation ausländischer Texte am Beispiel der ersten deutschen Principe-Übersetzung - Federica Masiero: Über die frühe Rezeption der italienischen Verhaltensliteratur in Deutschland am Beispiel von Pellegro Grimaldis Discorsi (Genua 1543) - Daniel Syrovy: Georg Philipp Harsdörffers Bücher. Die Bibliographien und Verweise der Frauenzimmer-Gesprächspiele - Berthold Heinecke: Rezeption und Popularisierung fremdsprachiger Fachliteratur in Georg Philipp Harsdörffers Erquickstunden - Winfried Woesler: Die Rezeption der antiken Mythologie in Brulovius' Andromede - Fausto De Michele: Comoedia Teutsch, oder Andreas Gryphius als Kulturmediator - Tomasz Jablecki: Jan Kochanowski (1530-1584) deutsch. Zur Rezeption der polnischen Renaissance in der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts - Guillaume van Gemert: Matthaeus Tympius (1566-1616) und die Rezeptionswege in der geistlichen Literatur der Frühen Neuzeit - Anne Wagniart: Christoph Colers Übersetzung von Opitz' Lobrede auf die habsburgische Hochzeit Wladyslaws IV. von Polen (1637) und die Tradition der kritischen Panegyrik in Schlesien - Hartmut Laufhütte: Sigmund von Birken als Virgilius redivivus - Elisabeth Rothmund: Laurent Drelincourts Sonnets Chrétiens (1677) in deutscher Übersetzung. Zwischen Erbauungsschrift und ästhetischer Vorbildfunktion - Heinz Rölleke: Festvortrag: Grimms Märchen als Beispiel für Rezeptionsliteratur.
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