Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,7, Universität Hamburg (Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Sozialstrukturanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Thema wurde und wird mit solcher Ausdauer und so kontrovers in der deutschen Gesellschaft diskutiert, wie das Gesundheitssystem, seine Probleme und mögliche Lösungen für die Zukunft. Zentraler Gegenstand der heutigen Debatte sind die steigenden Kosten einer älter werdenden Gesellschaft und die daraus resultierenden Finanzierungs- und Verteilungsprobleme. In einem mehr und mehr ökonomisch ausgerichteten, dem Marktprinzip huldigenden Politikverständnis gewinnen Rationierungsgedanken an Raum. Schon diskutieren Gesundheitspolitiker den Wert einer kurzen Lebensverlängerung eines Krebskranken aus ökonomischer Sicht:"Sind uns die zwei Monate Lebensverlängerung für einen Krebskranken 40000 Euro wert?", sollen die Patienten mehr Verantwortung für ihre Gesundheit, d.h. im Klartext mehr Eigenbeteiligung an den Kosten übernehmen bzw. werden die Leistungen, für die die Gemeinschaft solidarisch aufkommt, rationiert. Mit der Finanzierungs- und Rationierungsdebatte eng verknüpft ist die Frage der sozialen Ungleichheit der verschiedenen Gruppen der Gesellschaft im Hinblick auf den Zugang zu Gesundheitsleistungen und die Finanzierung des Gesundheitssystems. So erklärt es der Soziologe Weede in der Presse am 15.06.2007 als "völlig unmöglich, ein System zu schaffen, das keine Ungleichheit schafft". Sauga geht noch weiter und präzisiert diese Ungleichheit der Finanzierung der deutschen Sozialsysteme (dessen eine zentrale Säule das Gesundheitssystem darstellt) als eine beispiellose Verlagerung der Lasten auf die Schultern der abhängig Beschäftigten, der Arbeitnehmer. Zugleich alimentieren die jungen Erwerbstätigen überproportional die ältere Generation der Rentner, besteht ein Ungleichgewicht in der Lastenverteilung zwischen den Generationen der Gesellschaft. [...]
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