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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman Ohnehin (2004) des österreichischen Schriftstellers Doron Rabinovici handelt von dem jungen Neurologen Stefan Sandtner, der sich aufgrund einer gescheiterten Beziehung zu einer Kollegin eine berufliche Auszeit nimmt und mit dem Fall eines alternden Nazis Herbert Kerber betraut wird. Dieser hat sein Kurzzeitgedächtnis und seine Erinnerung verloren; nur an die Kriegsjahre erinnert er sich, welche er intensiv…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman Ohnehin (2004) des österreichischen Schriftstellers Doron Rabinovici handelt von dem jungen Neurologen Stefan Sandtner, der sich aufgrund einer gescheiterten Beziehung zu einer Kollegin eine berufliche Auszeit nimmt und mit dem Fall eines alternden Nazis Herbert Kerber betraut wird. Dieser hat sein Kurzzeitgedächtnis und seine Erinnerung verloren; nur an die Kriegsjahre erinnert er sich, welche er intensiv wiedererlebt. Die Geschehnisse, die der Protagonist in den Räumen des Nazis erlebt, werden kontrastiert mit Räumen und Figuren des Wiens der Gegenwart. Der Naschmarkt nimmt eine besondere Rolle ein; er wird charakterisiert als ein Zentrum der Zuwanderung , als eine eigene Welt, eine Insel mitten in der Metropole . Hier kulminieren die Fremdheitserfahrungen, weil hier nahezu ein jeder jedem fremd ist. Die Fremdheit ist ein Aspekt, dem in modernen und postmodernen Urbanitätstheorien eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Die Globalisierung, verstanden als ein Prozess, der durch globale Flüsse von Menschen, Kapital, Gütern und Ideen gekennzeichnet ist, verändert das Leben in der Großstadt. Das Individuum sieht sich einer heterogenen Masse von Menschen ausgeliefert, in der die eigene Identität stets durch die Andersartigkeit des Gegenübers in Frage gestellt wird. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts tritt der Fremde als Typus in den Theorien zur Stadt in Erscheinung.In dieser Arbeit wird untersucht, inwiefern moderne und postmoderne Theorien über die Stadt als Ort der Fremden bzw. der Begegnung mit dem Fremden nützlich zur Beschreibung des Romans Ohnehin, im Besonderen der Naschmarktszenen, sind.Dabei wird auf die Theorien von Georg Simmel, Robert E. Park, Hartmut Häußermann und Walter Siebel, Richard Sennett sowie Peter Dirksmeier eingegangen. Einige wichtige Kriterien im Bezug auf urbanes Zusammenleben werden extrahiert und zur Beschreibung der Naschmarktszenen im Roman Ohnehin herangezogen. Dabei soll untersucht werden, ob eine Beschreibung des Romans anhand der neueren Theorien zur Stadt zum besseren Verständnis des Romans, im Besonderen der Funktion des Naschmarktes im Roman, beiträgt.Es wird erarbeitet, welche Rolle der fiktive Naschmarkt nach den neueren Theorien innerhalb der Großstadt hat und ob die skizzierten Figuren, Beziehungen und Probleme typisch sind für globalisierte westliche Großstädte. Ebenso zeigt die Arbeit, ob und wie soziologische Theorien zur Interpretation von literarischen Texten nutzbar gemacht werden können.
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