Charles Sanders Peirce (1839-1914) ist der Begründer des Pragmatismus, der wichtigsten und einflussreichsten amerikanischen Philosophierichtung. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts entwirft Peirce die pragmatische Philosophie, die ein entschiedenes Gegenkonzept zu Peircens zeitgenössischen und auch nachfolgenden Philosophiemodellen darstellt. Der Pragmatismus will der Philosophie neue Wege aufzeigen, Wahrheit und Realität sollen wieder erfahrbar gemacht werden. Absolut gesetzte philosophische Prämissen und Vorbedingungen für eine mögliche Erkenntnis der Welt werden im pragmatischen Denken mittels eines vorwärtsgewandten und offenen philosophischen Räsonierens überwunden. Zentraler Gegenstand dieser Untersuchung ist die analytische Betrachtung der konzeptuellen und inhaltlichen Genese des Peirceschen Pragmatismus und die Darstellung der Ausdifferenzierung des pragmatischen Gedankens durch William James, George Herbert Mead und John Dewey sowie des postmodernen Denkens der Neopragmatisten. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage nach dem Kern, dem "eigentlichen" Wesen des Pragmatismus. Gibt es so etwas wie eine pragmatische Idee, die für alle Pragmatisten gelten kann?