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Marc Neufeld untersucht im vorliegenden Band die Bedeutung von Liedern in der Lebensgeschichte, basierend auf einer Interviewstudie, die an der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen durchgeführt wurde. Neben dem theoretischen Hintergrund führt der Band in die Konzepte des Liedinterviews ein und zeigt seinen diagnostischen und therapeutischen Nutzen auf. Der erste Teil erörtert die theoretischen Grundlagen: Die Theorie qualitativen Denkens und die Methodik der Interviewerhebung mithilfe eines problemorientierten und narrativen Interviews. Der Begriff "Lebensgeschichte" wird als…mehr

Produktbeschreibung
Marc Neufeld untersucht im vorliegenden Band die Bedeutung von Liedern in der Lebensgeschichte, basierend auf einer Interviewstudie, die an der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen durchgeführt wurde. Neben dem theoretischen Hintergrund führt der Band in die Konzepte des Liedinterviews ein und zeigt seinen diagnostischen und therapeutischen Nutzen auf.
Der erste Teil erörtert die theoretischen Grundlagen: Die Theorie qualitativen Denkens und die Methodik der Interviewerhebung mithilfe eines problemorientierten und narrativen Interviews.
Der Begriff "Lebensgeschichte" wird als Beziehungsgeschichte näher bestimmt und von anderen Begriffen wie Lebenslauf oder Lebensprozess abgegrenzt. Anschließend wird die Lebensgeschichte mit Hilfe des Begriffs "Wohlbefinden" (WHO), des Salutogenese-Konzepts Aaron Antonovskys und des Lebenskrisenmodells Erik Eriksons zum Thema Gesundheit in Beziehung gesetzt. Der Bereich "Lebensgeschichte und Religiosität" wurde vor dem Hintergrund von Martin Bubers "Ich-Du-Philosophie" entwickelt.
Das Kapitel "Lebensgeschichte und Lied" greift die Methode des musikalischen Lebenspanoramas (Isabelle Frohne-Hagemann) aus der Integrativen Therapie auf. Davon ausgehend wird dann der Zusammenhang von Person und Lied ausgearbeitet: musikalische Parameter wie Klang, Melodie, Rhythmus etc. und textliche Aspekte (z.B. Lyrik-Theorie Hilde Domins), sowie persönliche Erlebnisweisen von Liedern wie Emotion, Symbol, Funktion werden dargestellt.
Im praktischen Teil erzählen 45 Personen ihre Geschichte mit einem Lied. Davon werden zwölf Interviewbeispiele beschreibend näher erläutert und ausgewertet; daran anschließend werden alle Interviews anhand der entwickelten Auswertungskategorien verglichen, die Ergebnisse diskutiert und zusammengefasst.
Im Zentrum stehen dabei semistrukturierte Interviews, die Vergleiche zwischen unterschiedlichen Lebensgeschichten auf formaler Ebene ermöglichen. Befragt wurde eine Gruppe von Patienten aus derKinder- und Jugendpsychiatrie, der Psychiatrie und Psychosomatik sowie eine Kontrollgruppe. Dabei wurden die Lieder nicht vorgegeben, sondern von den Teilnehmern aus ihrer Erinnerung selbst ausgewählt. Auf diese Weise wird der Begriff "Bedeutung" in seiner Subjektivität ernstgenommen. Die ausgewählten Lieder wurden anschließend ausführlich besprochen.
Ein abschließendes Kapitel bezieht die Ergebnisse auf die Frage nach der Bedeutung von Liedern in der Lebensgeschichte und versucht, einen Ausblick auf eine Theorie der Bedeutung zu geben. Es zeigt sich zum Einen die lebensbegleitende Funktion von Liedern, zum Anderen ermöglicht die Wahl des Liedes Rückschlüsse über die aktuelle Lebenssituation der Person. Zentrale und aktuelle Themen, die die Person bewusst oder unbewusst beschäftigen, werden im Gespräch offensichtlich. Das Lied ist das Medium, um dies zu erreichen. Das Liedinterview wird so zu einem in der Psychotherapie integrierbaren Instrument.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Rezensionen
"Dieses Buch ist speziell für Leser geeignet, die ein Buch von Anfang bis Ende durcharbeiten wollen, da die Gliederung an einigen Stellen nur teilweise den Inhalt widerspiegelt. Allerdings zeigt sich insgesamt ein spannender Ansatz, wie Zusammenhänge zwischen Religiosität, aktueller Lebenssituation und individueller Bedeutungszuschreibung der Vergangenheit über Interviews zu selbst gewählten Liedern nachvollziehbar werden."

Thomas Schrauth

In: socialnet.de
http://www.socialnet.de/rezensionen/12461.php
(15. Mai 2012)