Jeder Mensch, der ein Musikinstrument erlernt (hat), weiß, dass die Motivation zum regelmäßigen Üben schwankt. Einerseits gibt es motivational gesteuerte Phasen, in denen man Lust beim Üben verspürt und die im Idealfall von Flow-Erleben begleitet werden, andererseits gibt es aber auch Phasen, in denen Unlust vorherrscht und man sich immer wieder zum Üben überwinden muss. Ist Letzteres der Fall, treten Willensprozesse in Kraft. Es müssen also volitionale Mechanismen und Strategien eingesetzt werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen.Die Autorin untersucht, ob die in der psychologischen Forschung beschriebenen Unterschiede zwischen motivationaler- und volitionaler Steuerungslage auch beim Üben eines Musikinstruments zum Tragen kommen. Sie greift darüber hinaus die von Instrumentalisten, Instrumentallehrern und Eltern gestellten Fragen auf, von welchen Faktoren das Gelingen des Übens und das Schaffen des Übungspensums abhängen. Dabei untersucht sie, ob und welchen Einfluss situative Einschätzungen wie Gelingenserwartung, Konzentrationserwartung und Ablenkung einerseits sowie Persönlichkeitsdispositionen wie Motive, präferierte Anreize und willentliches Kontrollvermögen andererseits nehmen.Gewonnen wurden die Daten mittels eines eigens entwickelten Übungstagebuchs und vorhandener wie adaptierter Fragebögen.