In der Gegenwartsgesellschaft rückt die individuelle Lebensgestaltung und Verantwortung für ein als gelungen erlebtes Leben in den Vordergrund. Bereitschaft zu Wandel und Weiterentwicklung ist dabei sowohl in der Arbeitswelt gefordert als auch beim Wechsel von Lebenslagen und -phasen. Gleichzeitig ist in der Gegenwartsgesellschaft eine Abnahme der Bedeutung von Übergangsritualen zu beobachten, dagegen eine Zunahme reflexiver Beratungsformate, in denen (insbes. im Coaching) Transformationsprozesse, Übernahme neuer Rollen und Funktionen und als krisenhaft erlebte Berufssituationen thematisiert werden. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, welchen Stellenwert Übergangsrituale in der reflexiven Beratung haben. Die empirische Untersuchung zeigt, dass Übergangsrituale im Beratungs- und Therapiediskurs präsent sind. Unter Berücksichtigung soziologischer und sozialphilosophischer Theorien sowie des ritualtheoretischen Diskurses wird ein Konzept von Übergangsritualen in reflexiver Beratung entwickelt, das eine weitergehende Unterstützung von Transformationsprozessen erlaubt. Darüber hinaus werden auch Rückschlüsse auf eine zeitgemäße Gestaltung von Übergangsritualen in der individualistisch geprägten Gegenwartsgesellschaft außerhalb des Beratungskontexts erörtert.
"... In einer überzeugend stringent und logisch aufgebauten Methodologie setzt sich das Buch mit einem fast unüberschaubaren Gegenstandsbereich auseinander: der Bedeutung von Ritualen. ... Für Coaches bietet das Buch theoriebasierte und auch praktische Impulse, insbesondere beim Wechsel von Lebenslagen und -phasen, die individuelle und kollektive Bedeutung von (Übergangs-)Ritualen im Bewusstsein zu halten und ausgehend davon adäquate Gesprächsformate zu entwickeln." (Dr. Thomas Hanstein, in: Coaching-Magazin, coaching-magazin.de, 12. Januar 2023)