Belagerungen waren eine der zentralen Praktiken der Kriegsführung in der Frühen Neuzeit. Sie betrafen Städte und Festungen, prägten den Alltag in den betroffenen Orten und konfrontierten Soldaten und Einwohner mit militärischer Gewalt. Dennoch wurde das Phänomen in der Forschung bislang vernachlässigt. Anhand von fünf Schauplätzen des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) - Prag, Freiburg im Breisgau, Louisbourg, Bergen op Zoom und Pondicherry - zeigt das Buch nicht nur die Ausprägungen der Belagerungen in Europa, Nordamerika und Indien, sondern auch die Hochphasen eines sich immer weiter global ausdehnenden Krieges im 18. Jahrhundert.…mehr
Belagerungen waren eine der zentralen Praktiken der Kriegsführung in der Frühen Neuzeit. Sie betrafen Städte und Festungen, prägten den Alltag in den betroffenen Orten und konfrontierten Soldaten und Einwohner mit militärischer Gewalt. Dennoch wurde das Phänomen in der Forschung bislang vernachlässigt. Anhand von fünf Schauplätzen des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) - Prag, Freiburg im Breisgau, Louisbourg, Bergen op Zoom und Pondicherry - zeigt das Buch nicht nur die Ausprägungen der Belagerungen in Europa, Nordamerika und Indien, sondern auch die Hochphasen eines sich immer weiter global ausdehnenden Krieges im 18. Jahrhundert.
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Inhaltsangabe
1. Einleitung 101.1. Einführung: Belagerungen im 18. Jahrhundert 101740: Das »Epochenjahr« 10Das Problem der Wahrnehmung: Neisse 1741 12Was waren Belagerungen? 181.2. Forschung 20Der Österreichische Erbfolgekrieg 20Frühneuzeitliche Belagerungen 271.3. »Black Box« Belagerung 351.4. Quellen und Fallstudien 41Die Auswahl der Quellen 41Die Auswahl der Fallstudien 461.5. Alltag, Gewalt und Verflechtung 482. Prag (1741, 1742, 1744) 522.1. Die Rückkehr des Krieges: Die Jahre 1740-1745 522.2. Übergänge 69Eroberungen durch den Feind 69Rückeroberung und Befreiung 752.3. Aushandlung des Kombattanten 82Einwohner als Verteidiger 82Widerstand und städtische Identität 90Das Geschäft mit der Belagerung 972.4. Das Leiden der Stadt 102Hungersnöte 102Kultur als Beute: Kunstraub 109Pogrome 1172.5. Zusammenfassung: Tradition und Wandel 1233. Freiburg im Breisgau (1744) 1253.1. Verschiebung und Zuspitzung: Die Jahre 1743-1744 1253.2. Rituale der Vorbereitung 136Rasieren: Die Entfesselung der Festung 136Fliehen: Strategien des Ausweichens 140Wechseln: Ökonomische Stabilisierung 145Werben: Nichtmilitärs als Spezialisten 1493.3. Praktiken der Verausgabung 152Die Verzögerung 152Die Beschleunigung 1613.4. Das Ende einer Belagerung 167Normen zwischen Krieg und Frieden 167Zerstörung und Defortifikation 1753.5. Zusammenfassung: Das Ideal der Verausgabung 1844. Louisbourg (1745) 1874.1. Lokalität und Ausgreifen des Krieges: Das Jahr 1745 1874.2. Der Schlüssel zu Nordamerika? 200Motivation und Propaganda: Neuengland bereit zum Krieg? 200Koloniale Überlegungen zum Angriff 2074.3. Koloniale Logistiken 213Auf Fischerbooten in den Krieg: Die neuenglische Armada 213Versorgung und Verstärkung 218Planbarkeit des Mangels: Kalküle kolonialen Beutemachens 2254.4. Die Lokalität des Kämpfens 227Landung und Eroberung 227Wall und Bresche 233Unterwerfung vs. Herrschaft der Umwelt 2394.5. Belagerungen als Kommunikationsereignis 245Sprechen mit dem Gegner 245Anglo-amerikanische Friktionen: Kooperation und Konkurrenz 252Eine Zone des Kulturkontakts: Die Vielfalt der besetzten Stadt 2584.6. Zusammenfassung: Eigensinn und Tradition 2635. Bergen op Zoom (1747) 2655.1. Flandern und Norditalien: Die Jahre 1746-1747 2655.2. Problematiken im Vorfeld einer Belagerung 275Die räumliche Zusammenführung des Schauplatzes 275Das Tor zu den Niederlanden? 2785.3. Minen, Bomben und Feuer 283Stollen, Minen und Maschinen 283Gewalt: Rechtfertigungen des Kämpfens 2935.4. Sturm und Plünderung: Eine gesellschaftliche Grenze? 303Die nächtliche Überwindung der Wälle 303Kampf in den Straßen 306Exzesse: Zwischen Recht, Lohn und Strafe 3115.5. Eine Belagerung als Medienereignis 318Belagerungstourismus: Der Reiz des Krieges 318Berichten, erinnern, mahnen: Die Belagerung im Bild 326Zwischen Poesie und Anklage: Literarische Aufarbeitungen 3345.6. Zusammenfassung: Die Grenzen der Gewalt 3406. Pondicherry (1748) 3426.1. Ein neuer Schauplatz: Das Jahr 1748 3426.2. Indische Fürsten als Machtfaktoren 348Der »alte Mann von Arcot« 348Militärisches Handeln und politische Destabilisierung 3556.3. Der Dualismus des Wissens 362Die Koromandelküste: Ein unbekannter Schauplatz? 362Militärisches Know-how 3676.4. Konventionen der Kriegsführung 374Verrat, Vertrauen, Zusammenhalt 374Motivation und Ehre 380Das Ende der Belagerung und die »belle Retraite« 3876.5. Die Etablierung von Herrschaft 392Der inszenierte Herrscher: Regieren im Belagerungszustand 392Die Schattenherrscherin 400Eine Bühne der Kolonisation und Missionierung 4066.6. Zusammenfassung: Verflechtungen des Krieges? 4117. Kulturen der Belagerung 4137.1. Eine Europäisierung des Krieges? 4137.2. Verflechtungen 4157.3. Phänomenologie 4167.4. Verausgabung 4177.5. Barometer des Krieges 4197.6. Entscheidung 4207.7. Gewalt 4217.8. Profiteure 4247.9. Leidtragende 4267.10. Erinnerung 4277.11. Epilog 428 Anhang 430I. Größere Schlachten und Gefechte 1740-17
1. Einleitung 101.1. Einführung: Belagerungen im 18. Jahrhundert 101740: Das »Epochenjahr« 10Das Problem der Wahrnehmung: Neisse 1741 12Was waren Belagerungen? 181.2. Forschung 20Der Österreichische Erbfolgekrieg 20Frühneuzeitliche Belagerungen 271.3. »Black Box« Belagerung 351.4. Quellen und Fallstudien 41Die Auswahl der Quellen 41Die Auswahl der Fallstudien 461.5. Alltag, Gewalt und Verflechtung 482. Prag (1741, 1742, 1744) 522.1. Die Rückkehr des Krieges: Die Jahre 1740-1745 522.2. Übergänge 69Eroberungen durch den Feind 69Rückeroberung und Befreiung 752.3. Aushandlung des Kombattanten 82Einwohner als Verteidiger 82Widerstand und städtische Identität 90Das Geschäft mit der Belagerung 972.4. Das Leiden der Stadt 102Hungersnöte 102Kultur als Beute: Kunstraub 109Pogrome 1172.5. Zusammenfassung: Tradition und Wandel 1233. Freiburg im Breisgau (1744) 1253.1. Verschiebung und Zuspitzung: Die Jahre 1743-1744 1253.2. Rituale der Vorbereitung 136Rasieren: Die Entfesselung der Festung 136Fliehen: Strategien des Ausweichens 140Wechseln: Ökonomische Stabilisierung 145Werben: Nichtmilitärs als Spezialisten 1493.3. Praktiken der Verausgabung 152Die Verzögerung 152Die Beschleunigung 1613.4. Das Ende einer Belagerung 167Normen zwischen Krieg und Frieden 167Zerstörung und Defortifikation 1753.5. Zusammenfassung: Das Ideal der Verausgabung 1844. Louisbourg (1745) 1874.1. Lokalität und Ausgreifen des Krieges: Das Jahr 1745 1874.2. Der Schlüssel zu Nordamerika? 200Motivation und Propaganda: Neuengland bereit zum Krieg? 200Koloniale Überlegungen zum Angriff 2074.3. Koloniale Logistiken 213Auf Fischerbooten in den Krieg: Die neuenglische Armada 213Versorgung und Verstärkung 218Planbarkeit des Mangels: Kalküle kolonialen Beutemachens 2254.4. Die Lokalität des Kämpfens 227Landung und Eroberung 227Wall und Bresche 233Unterwerfung vs. Herrschaft der Umwelt 2394.5. Belagerungen als Kommunikationsereignis 245Sprechen mit dem Gegner 245Anglo-amerikanische Friktionen: Kooperation und Konkurrenz 252Eine Zone des Kulturkontakts: Die Vielfalt der besetzten Stadt 2584.6. Zusammenfassung: Eigensinn und Tradition 2635. Bergen op Zoom (1747) 2655.1. Flandern und Norditalien: Die Jahre 1746-1747 2655.2. Problematiken im Vorfeld einer Belagerung 275Die räumliche Zusammenführung des Schauplatzes 275Das Tor zu den Niederlanden? 2785.3. Minen, Bomben und Feuer 283Stollen, Minen und Maschinen 283Gewalt: Rechtfertigungen des Kämpfens 2935.4. Sturm und Plünderung: Eine gesellschaftliche Grenze? 303Die nächtliche Überwindung der Wälle 303Kampf in den Straßen 306Exzesse: Zwischen Recht, Lohn und Strafe 3115.5. Eine Belagerung als Medienereignis 318Belagerungstourismus: Der Reiz des Krieges 318Berichten, erinnern, mahnen: Die Belagerung im Bild 326Zwischen Poesie und Anklage: Literarische Aufarbeitungen 3345.6. Zusammenfassung: Die Grenzen der Gewalt 3406. Pondicherry (1748) 3426.1. Ein neuer Schauplatz: Das Jahr 1748 3426.2. Indische Fürsten als Machtfaktoren 348Der »alte Mann von Arcot« 348Militärisches Handeln und politische Destabilisierung 3556.3. Der Dualismus des Wissens 362Die Koromandelküste: Ein unbekannter Schauplatz? 362Militärisches Know-how 3676.4. Konventionen der Kriegsführung 374Verrat, Vertrauen, Zusammenhalt 374Motivation und Ehre 380Das Ende der Belagerung und die »belle Retraite« 3876.5. Die Etablierung von Herrschaft 392Der inszenierte Herrscher: Regieren im Belagerungszustand 392Die Schattenherrscherin 400Eine Bühne der Kolonisation und Missionierung 4066.6. Zusammenfassung: Verflechtungen des Krieges? 4117. Kulturen der Belagerung 4137.1. Eine Europäisierung des Krieges? 4137.2. Verflechtungen 4157.3. Phänomenologie 4167.4. Verausgabung 4177.5. Barometer des Krieges 4197.6. Entscheidung 4207.7. Gewalt 4217.8. Profiteure 4247.9. Leidtragende 4267.10. Erinnerung 4277.11. Epilog 428 Anhang 430I. Größere Schlachten und Gefechte 1740-17
Rezensionen
»Die Stärke der Studie liegt in der umfassenden Perspektive auf Belagerungen als zentrales Phänomen des Österreichischen Erbfolgekrieges und zeigt dessen Vielschichtigkeit auf. Durch die Vorgehensweise wird das Thema ausgezeichnet in den Kontext der Epoche eingebettet, was es allgemein für die Frühneuzeitforschung relevant macht.« Leonard Dorn, Sehepunkte, 15.05.2021
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