Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,8, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Als sich 1474 eine der größten und bestorganisierten Armeen des späten Mittealters unter der Führung des burgundischen Herzogs Karl dem Kühnen der kleinen, aber gut befestigten Stadt Neuss näherte, ahnte man dort bestenfalls, wie lange man wohl werde standhalten können und welche Strapazen körperlicher und seelischer Art man werde aushalten müssen. Immerhin konnte der Herzog neben einer für ihre Zeit hochmodernen Artillerie einige der bedeutendsten Söldnerkompanien der Epoche aufbieten, unter anderem die gefürchteten Italiener unter Führung ihrer Condottieri und englische Bogenschützen, die seit ihren ersten größeren Einsätzen in den Schlachten von Crècy, Poitiers und Agincourt einen furchteinflößenden Ruf genossen. Was dann wirklich geschah ging aber weit über das hinaus, was die Konfliktparteien anfangs wahrscheinlich erwartet hatten. Was für die Menschen damals mehr als nur eine schwere Prüfung war, ist für uns eine hervorragende Gelegenheit, einen genauen Blick auf den detaillierten Ablauf einer Belagerung dieser Zeit zu werfen. Denn dieses ganz spezielle Ereignis ist ausgesprochen gut dokumentiert und bietet eine Vielzahl von für Belagerungen des späten Mittelalters charakteristischen Facetten.In dieser Arbeit soll am Beispiel von Neuss untersucht werden was es bedeutete, in einer spätmittelalterlichen Stadt in Westeuropa einer lange aufrecht erhaltenen Belagerung zu widerstehen. Es soll gezeigt werden, welche Strategien die Verteidiger verfolgten und wie wirksam diese waren. Dies betrifft nicht nur die Abwehr der physischen Gefahren sondern auch den Umgang mit den psychischen Belastungen. Zu diesem Zweck wird, aufbauend auf aktueller Forschungsliteratur, zunächst auf die Grundlagen eingegangen, die essentiell sind für eine Bewertung der in den Quellen enthaltenden Informationen und Schilderungen. Wie sah die Ordnung innerhalb einer Stadt im europäischen Spätmittelalter aus? Mit welchen äußeren Mächten hatten es die Bürger zu tun? Wer waren die Stadtschreiber, die uns ihre Werke hinterlassen haben? Welche diplomatischen Mittel wurden angewandt, wie schützte man sich praktisch vor gewaltsamen Versuchen, die Rechte der Stadt einzuschränken oder sie ihr gänzlich zu nehmen? Auch soll gezeigt werden, welche Mittel eingesetzt wurden, um eine Stadt einzunehmen bzw. diese zu verteidigen.
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