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Dieses Lesebuch befaßt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Phänomen "Zeit". Der von den Autoren gespannte Bogen reicht dabei von philosophischen, kunsthistorischen, betriebs- und volkswirtschaftlichen Aspekten bis hin zur Einbeziehung von Betrachtungen aus der Verkehrspolitik und Physik.
In der nunmehr 3. Auflage wird die Themenpalette ergänzt, z.B. um Überlegungen aus der Politik und solchen zur Subjektivität der Zeit; darüber hinaus widmet sich ein Beitrag der Identität von Unternehmen und Stil.
Zeitkreise regeln wie nichts anderes die menschliche Ordnung. Wie Kultur und
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Produktbeschreibung
Dieses Lesebuch befaßt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Phänomen "Zeit". Der von den Autoren gespannte Bogen reicht dabei von philosophischen, kunsthistorischen, betriebs- und volkswirtschaftlichen Aspekten bis hin zur Einbeziehung von Betrachtungen aus der Verkehrspolitik und Physik.

In der nunmehr 3. Auflage wird die Themenpalette ergänzt, z.B. um Überlegungen aus der Politik und solchen zur Subjektivität der Zeit; darüber hinaus widmet sich ein Beitrag der Identität von Unternehmen und Stil.
Zeitkreise regeln wie nichts anderes die menschliche Ordnung. Wie Kultur und Recht unterliegt auch das Wirtschaftsleben diesem unabänderlichen Regelkreis, der zusätzlich noch durch das Spannungsfeld von Zeitdruck und Beharren geprägt ist. War in den letzten Jahrzehnten der globale Wettbewerb gekennzeichnet von der Beschleunigung der Produktlebenszyklen, so setzt sich heute immer mehr die Erkenntnis durch , daß der technologieinduzierte Beschleunigungsprozeß ganz offensichtlich an seine ökonomischen Grenzen stößt. Der Markt ist nicht mehr aufnahmefähig und -bereit für immer neue Produktinnovationen.
Dieses als Lesebuch konzipierte Werk, in dem das Generalthema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt wird, will zum Nachdenken anregen über ein uns alle betreffendes Phänomen. Der von den Autoren gespannte Bogen reicht dabei von volks- und betriebswirtschaftlichen, juristischen, philosophischen bis hin zu kulturhistorischen Aspekten.
Autorenporträt
Prof. Dr. Klaus Backhaus ist Direktor des Betriebswirtschaftlichen Instituts für Anlagen- und Systemtechnologien der Universität Münster.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.1995

Die Epidemie des Zeitwettbewerbs
Ein Aufruf zur Besinnung, ein Plädoyer für die Langsamkeit

Klaus Backhaus/Holger Bonus (Herausgeber): Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte. Verlag Schäffer-Poeschel, Stuttgart 1994, 193 Seiten, 39,80 DM.

Wettläufe sind ihre Sache nicht; ihr Kapital ist die Langsamkeit. Die Schildkröte liebt es, sich im Schutz ihres Panzers gemächlich durchs Leben zu schieben. Die Ökonomen Klaus Backhaus und Holger Bonus haben sie zum Symbol gewählt. In ihrem Buch "Die Beschleunigungsfalle oder der Triumph der Schildkröte" sind Vorträge eines interdisziplinären Symposions zum Thema Zeit und Langsamkeit zusammengetragen.

Was ist Zeit? Bernhard Großfeld (Münster) beschreibt sie als "das im menschlichen Bewußtsein verschieden erlebte Vergehen von Gegenwart". Die Zeit äußere sich im Wandel der Zukunft zur Vergangenheit. Die Vergänglichkeit selbst ermögliche das Werden, das Voranschreiten, die Entwicklung. Es sei ein Gemeinplatz, daß die Zeit immer schneller zu vergehen scheine. Das Zeitempfinden sei in höchstem Maße subjektiv, unabhängig vom Rhythmus der Uhr und des Kalenders - wie es das Bild der zerfließenden Uhren von Salvador Dalí ("Die Beständigkeit der Erinnerung") zeigt, das Backhaus und Bonus ihrem Lesebuch leitmotivisch vorangestellt haben. Programm ist ihnen auch der Titel des Buches von Sten Nadolny: "Die Entdeckung der Langsamkeit". Angesichts der Schnellebigkeit der Welt rufen die Autoren zur Besinnung auf, damit es den Menschen nicht so ergehen möge wie dem Hasen, dem die List des Igels zum Verhängnis geworden sei.

Langsamkeit sei notwendig. Schnelligkeit und Langsamkeit bedingten und brauchten einander, zeigt Bonus mit Hilfe des institutionenökonomischen Ansatzes. Ohne sich allenfalls langsam ändernde, verläßliche, ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelnde Spielregeln der Gesellschaft wäre das Zusammenleben der Menschen schwierig und ihre Flexibilität im Lebensalltag eingeschränkt. Auch Dieter Ronte, der Leiter des Bonner Kunstmuseums, verteidigt die Langsamkeit gegenüber Hast und Unruhe. "Wahre Kunst" sei "langsam", dauerhaft, zu allen Zeiten der Interpretation zugänglich. Im Museum könne man wieder lernen, zu verweilen, zu sehen und zu verstehen.

Hermann Lübbe (Zürich) beschreibt die Zeit als Perioden "konstanter Lebensverhältnisse". Die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit führe zu ebenso schnellem Veralten der Anhaltspunkte im Leben der Menschen. Um Orientierungslosigkeit im Strudel des modernen Lebens zu vermeiden, brauchten sie ein verhältnismäßig ruhendes historisches Bewußtsein. Kulturelle Werte seien dringend notwendig, da die Menschen heute mehr denn je in der Lage seien, die Inhalte ihres Lebens jenseits von Existenzsorgen frei zu bestimmen. Die Wirtschaft sei der "Epidemie des Zeitwettbewerbs" verfallen, die Produktlebenszyklen verkürzten sich zusehends, schreiben Klaus Backhaus und Kai Gruner (beide Münster). Doch die Menschen seien mit der Vielfalt des ständig Neuen überfordert. Daraus ergebe sich eine automatische "Beschleunigungsbremse" für die wirtschaftliche Innovation.

Ein weitaus drastischeres Bremsmanöver wünscht Georges Fülgraff (Berlin), denn die bleibenden Schäden, die das wirtschaftliche Wachstum der natürlichen Umwelt zufüge, würden erst mit zeitlicher Verzögerung - zu spät - sichtbar. Die unternehmerische Kreativität solle in ökologisch verträgliche Bahnen gelenkt werden. Walter Stahel (Genf) empfiehlt eine Verlängerung der Produktnutzungsdauer. Statt zum immer rascheren Ersatz anzuregen, solle mehr repariert werden. KAREN HORN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein Lesebuch, das durch zum Teil verblüffende Perspektiven zum Nachdenken über das Tempo der Zeit anregt." manager magazin
"...ist ein Buch für die Opfer und Täter des grassierenden Beschleunigungswahns im Alltags-, Wirtschafts- und Konsumleben; also ein Buch für alle." Lebensmittelpraxis