Warum bloß bleibt Hans Castorp in Thomas Manns Zauberberg sieben Jahren im Sanatorium, obwohl er selbst keine Tuberkulose hat? Natürlich geht es um die Liebe. Und um die Liebe dreht sich auch alles in Die Besessenen. Elif Batuman erzählt von ihrer großen Bewunderung für die klassischen russischen Autoren und tut dies auf eine so kluge und berührende Weise, dass man bald selbst von
Begeisterung sprüht. Dabei liest sie niemals, ohne nicht gleichzeitig mit einem Auge auf ihr Leben und die Menschen um sie herum zu schielen. Wie Don Quixote zieht sie aus, um in der Welt etwas über die Literatur zu erfahren und in den Büchern etwas über die Welt.
Batuman schreibt dabei mit so viel schillernder Raffinesse, dass am Ende keine Literaturwissenschaft entsteht, sondern Literatur.
Begeisterung sprüht. Dabei liest sie niemals, ohne nicht gleichzeitig mit einem Auge auf ihr Leben und die Menschen um sie herum zu schielen. Wie Don Quixote zieht sie aus, um in der Welt etwas über die Literatur zu erfahren und in den Büchern etwas über die Welt.
Batuman schreibt dabei mit so viel schillernder Raffinesse, dass am Ende keine Literaturwissenschaft entsteht, sondern Literatur.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Über die Klassiker der russischen Literatur soll die türkisch-amerikanische Literaturwissenschaftlerin Elif Batuman geschrieben haben. Wir glauben es gern, aber was sie über diese Autoren schreibt, erfahren wir aus Jens-Christian Rabes Kritik leider nicht. Statt dessen kommen Balzac vor und "Don Quijote". So viel ist aber doch festzuhalten: Rabe mochte das Buch sehr. Es ist offenbar ein mit leichter Hand geschriebenes, sehr persönliches Lektüreprotokoll. Die Hauptthese scheint zu sein, dass Batuman die Erkenntnis aus literarischen Werken jederzeit der Erkenntnis aus dem realen Leben vorzuziehen scheint. Das findet der Rezensent ziemlich originell, und damit hat er wohl auch recht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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