Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Etwa 40-60% aller geplanten Unternehmensübernahmen und Fusionen scheitern. Eine wesentliche Ursache für diese Misserfolge liegt in Entscheidungen im Personalmanagement - insbesondere in Führungspositionen - begründet. In vielen Fällen kommt es zu Veränderungen der Topmanagementpositionen und zu einer erhöhten Fluktuation in den nachfolgenden Jahren.Die Arbeit gibt (1) einen Überblick über ökonomische Theorien, die einen Erklärungsbeitrag zur Besetzungspolitik der Toppositionen bei Unternehmenszusammenschlüssen leisten können. Auf der Grundlage dieser Theorien werden dann (2) in Zusammenhang mit vorhanden empirischen Studien Faktoren herausgearbeitet, die Veränderungen in den Führungsgremien erklären können. Exemplarisch werden abschließend (3) an Hand von zwei Fallstudien typische Verhaltensweisen und Entscheidungen der unternehmerischen Praxis analysiert und geprüft.(1) Zur Erklärung der Besetzungspolitik bei Unternehmensübernahmen und Fusionen können insbesondere die "Humankapitaltheorie", verschiedene Aspekte der "Prinzipal-Agenten-Theorie", die "Informationsökonomie", die "Turniertheorie" und die Theorie des "Relative Standings" herangezogen werden. Aus diesen z.T. komplementären Theorien können Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet werden.(2) Vor allem aus den USA existieren bereits einige empirische Studien, die zeigen, dass die Fluktuation unter Führungskräften nach Unternehmenszusammenschlüssen signifikant ansteigt. Je nach zugrundegelegter ökonomischer Theorie konnten folgende Kontextfaktoren mit potentiellem Einfluss auf die Besetzungspolitik ermittelt werden: die Größe der beteiligten Unternehmen, ihre Geschäftsverwandtschaft, die Erfolgssituation vor der Transaktion, die Akquisitions- und Fusionserfahrung, die Art und das soziale Klima des Zusammenschlusses, die Position der Manager nach der Transaktion, die Integration der Manager in die Planungen und Verhandlungen und die Einschränkung ihrer Entscheidungskompetenzen und letztendlich die kulturellen Unterschiede zwischen den Unternehmen.(3) In Deutschland wurden bis jetzt nur wenige Untersuchungen zur Besetzung von Toppositionen bei Unternehmenszusammenschlüssen, insbesondere bei Fusionen, durchgeführt. Aus diesem Grund wurde anhand der Fusionen der Unternehmen Hoechst und Rhône-Poulenc (Aventis) und Thyssen und Krupp (Thyssen Krupp) analysiert, inwieweit die ermittelten Kontextfaktoren die Besetzung der Topmanagementpositionen beeinflusst haben können.
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