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Impulsiv in Wort und Bild: Martin Baltscheit, ein Bruder Grimm unserer Zeit, hat einen neuen Roman geschrieben - und opulent illustriert. Ein Gesellschaftsentwurf, der tief blicken lässt. Eine moderne Fabel, die sich wie ein Krimi liest. Ein Kunstwerk!Ferdinand ist jung, sorglos und beliebt. Der Held der Herde. Die Zukunft ist rosig und steht weit offen. Doch Ferdinand ist ein Wolf im Schafspelz: Als einziger hat er die Flucht seiner Familie in die besseren Wälder überlebt und wurde von Schafen aufgezogen. Von seiner wahren Herkunft ahnt er nichts - bis eines Tages ein Mord geschieht und er...
Impulsiv in Wort und Bild: Martin Baltscheit, ein Bruder Grimm unserer Zeit, hat einen neuen Roman geschrieben - und opulent illustriert. Ein Gesellschaftsentwurf, der tief blicken lässt. Eine moderne Fabel, die sich wie ein Krimi liest. Ein Kunstwerk!Ferdinand ist jung, sorglos und beliebt. Der Held der Herde. Die Zukunft ist rosig und steht weit offen. Doch Ferdinand ist ein Wolf im Schafspelz: Als einziger hat er die Flucht seiner Familie in die besseren Wälder überlebt und wurde von Schafen aufgezogen. Von seiner wahren Herkunft ahnt er nichts - bis eines Tages ein Mord geschieht und er unter Verdacht gerät ... Wer ist Ferdinand?Ein explosiver Roman über Wurzeln und was sie bedeuten, über die Angst vor dem Fremden - vor allem in uns selbst - und nicht zuletzt übers Erwachsenwerden. »'Es kommt doch nicht darauf an, wo du herkommst. Es kommt darauf an, wohin du gehst und mit wem.' Mit diesem Satz am Ende des Stücks gibt Baltscheit einen wichtigen Impuls für jeden Heranwachsenden. Man kann ihn aber auch als einen brandaktuellen Kommentar zur Debatte um Zuwanderung und Integration in Deutschland und Europa lesen.«Aus der Jurybegründung zur Verleihung des Deutschen Jugendtheaterpreises 2010
Martin Baltscheit, geboren 1965, studierte Kommunikationsdesign in Essen. Er hat viele Bilderbücher geschrieben und illustriert und wurde mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Martin Baltscheit lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.
© Sebastian Hoppe
Produktdetails
- Verlag: Beltz
- Artikelnr. des Verlages: 82033
- Seitenzahl: 240
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Erscheinungstermin: 10. September 2013
- Deutsch
- Abmessung: 246mm x 166mm x 27mm
- Gewicht: 806g
- ISBN-13: 9783407820334
- ISBN-10: 340782033X
- Artikelnr.: 38065171
Herstellerkennzeichnung
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"Es gibt zahlreiche Lesarten und Interpretationen. Und ganz sicher lohnt es sich, sich das Werk mehrfach vorzunehmen, denn es ist ein echter Kunstgenuss aus dem Schöpfungsgeist eines begnadeten, preisgekrönten Multitalents. Außergewöhnlich!" -- AGM Magazin
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit "Die besseren Wälder", dem neuen Jugendbuch des Autors und Illustrators Martin Baltscheit, hat Rezensent Tilman Spreckelsen ein ganz wunderbares Buch entdeckt, das die Frage nach der Prägung durch Natur oder Erziehung stellt. Er folgt hier einem kleinen Wolf, der von einem kinderlosen Schafspaar aufgenommen wird, als Schaf "Ferdinand" heranwächst und sich die Frage nach seiner Identität erst stellt, als er bewusstlos neben dem ermordeten Schaf Melanie gefunden wird. Fasziniert beobachtet der Kritiker, wie Baltscheit die Grenzen zwischen Mensch und Tier verschwimmen lässt, ohne dabei jedoch je ins Fabelhafte abzugleiten. Vielmehr spiele der Autor mit den Grenzen, täusche den Leser in herrlich irrwitzigen Szenen und lasse in seiner ebenso "abgründigen" wie spannenden Geschichte die Frage nach unserer Identität lange nachhallen. Dank "pointierter" Dialoge, eindrucksvoller Illustrationen und hintergründiger Anspielungen kann der Kritiker dieses Buch nicht nur Jugendlichen unbedingt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Martin Baltscheit mischt packende Szenen mit ausdruckstarken Bildern.« 3sat.de »Ein ungewöhnlicher Krimi.« Die besten 7 Bücher für junge Leser/Deutschlandfunk »Eine packende, höchst aktuell erzählte »Geschichte: Wolf unter Schafen. Liebe ohne Grenzen«. Ein überzeugendes, vielschichtiges Fabel-Spiel, unterstützt und erweitert mit Illustrationen in Pop-Art und mit Bezügen zu Literatur, Film und Kunst der jugendlichen Leser.« Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendlichenliteratur e.V. »Martin Baltscheit ist eine eindrückliche Kombination aus Fabel und Krimi gelungen, die Illustrationen und die grafische Darstellung bestimmter Textelemente machen die Geschichte noch lebendiger. (...) Trotz seiner gewichtigen Themen behält das Buch dank der
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flüssigen Erzählweise und dem fein mitschwingenden Humor eine erstaunliche Leichtigkeit.« Neue Zürcher Zeitung »Baltscheits 'illustrierter Roman' - die tollen Illustrationen stammen vom Autor selbst - ist eine packende Coming-of-Age-Geschichte mit gutem Ausgang.« Kurier »Es gibt zahlreiche Lesarten und Interpretationen. Und ganz sicher lohnt es sich, sich das Werk mehrfach vorzunehmen, denn es ist ein echter Kunstgenuss aus dem Schöpfungsgeist eines begnadeten, preisgekrönten Multitalents. Außergewöhnlich!« AGM Magazin »Der neue Roman von Martin Baltscheit ist ein Kunstwerk. Optisch auf den ersten Blick, und inhaltliche auch schon nach den ersten Seiten. (...) Baltscheits Roman ist poetisch und geht unendlich tief, ohne junge Leser dabei zu überfordern - dafür knallt die bisweilen explizite Sprache des Autors zu sehr. Ein opulentes Werk, das einen noch Tage nach dem letzten Satz beschäftigt.« "Bücher Magazin" des Kölner Stadt-Anzeigers »Baltscheit gelingt es, komplexe Themen wie Identitätssuche, Fremdheit oder Herkunft mit einer sprachlichen Überzeugungskraft zu erzählen, über die wirklich nur ausgewählte Autoren verfügen. Spektakulär.« DEUTSCH »'Die besseren Wälder' spricht von Krieg, Politik, Liebe und Identitätsfindung in anarchischen wie raffinierten Bildern, durchkreuzt Erwartungen, schafft bei aller Düsternis Raum für neue Lebbarkeiten und zeigt, dass weder Natur noch Kultur unmenschliches Verhalten legitimieren.« Buch & Maus »'Die besseren Wälder' sollte jeder gelesen haben, es ist ein tolles Werk, dass zum Nachdenken anregt.« lizzynet.de »Martin Baltscheits Roman ist sperrig, doch spannend, genial und wuchtig von ihm selbst illustriert.« Darmstädter Echo
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"Die besseren Wälder" ist eine moderne Fabel über Integration, Vorurteile und die Frage, ob Veranlagung oder Erziehung für die Entwicklung eines Menschen verantwortlich ist.
Die Geschichte war zunächst ein Theaterstück, welches 2010 mit dem Deutschen …
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"Die besseren Wälder" ist eine moderne Fabel über Integration, Vorurteile und die Frage, ob Veranlagung oder Erziehung für die Entwicklung eines Menschen verantwortlich ist.
Die Geschichte war zunächst ein Theaterstück, welches 2010 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet wurde. Nun liegt sie als illustrierter Roman in opulenter Ausstattung vor: Martin Baltscheit zeichnet sich neben der Fabel auch für die großartigen teils ganzseitigen Illustrationen in diesem Buch aus.
Martin Baltscheit hat die Geschichte in ein metaphorisches Gewand gekleidet, hier spielen keine Menschen die Rolle, sondern Wölfe und Schafe, wobei es hier genauso gut um verschiedene Religionen oder Völkergruppen gehen könnte. Die Distanz, die die tierischen Verkörperungen schaffen, dienen meines Erachtens dazu, sich nicht in einer bestimmten Rolle wiederzufinden, sondern alle Seiten gleichermaßen von außen und mit einer gewissen Objektivität zu betrachten.
Das Wolfsjunge Ferdinand verliert auf der Flucht in die besseren Wälder seine Eltern. Bei den Schafen findet er unerkannt als "Wolf im Schafspelz" ein neues Zuhause, denn das ungewollt kinderlose Paar Frauke und Wanja nimmt sich des Waisenkindes an. Ferdinand hat eine glückliche Kindheit, doch als er sich in das Schafsmädchen Melanie verliebt und die eines morgens ermordet neben ihm aufgefunden wird, steht für jeden fest: nur Ferdinand kann der Mörder gewesen sein, denn sein wahres Wesen kann keiner verstecken, Änderung und Anpassung scheint unmöglich.
Martin Baltscheit spielt gekonnt und tiefgründig mit der Macht von Vorurteilen. Schwarzweißmalerei bekommt bei ihm eine komplett neue Dimension: zum einen spielt er mit hell und dunkel bei der farblichen Gestaltung des Buches. Dies fängt bereits bei Schutzumschlag und bedrucktem Hardcover an. Je eine Hälfte ist weiß, die andere schwarz gehalten. Beim Schutzumschlag ist die Vorderseite weiß, der Rücken schwarz, bei dem Hardcover darunter verhält es sich genau umgekehrt. Die Spielerei setzt sich fort bei den Tieren, die die Rollen in dieser tiefsinnigen Geschichte verkörpern. Zum einen die Schafe, die in den besseren Wäldern wohnen, zum anderen die Wölfe. Des weiteren spielt ein ungleiches Freundespaar im Laufe der Handlung eine wichtige Rolle, Bär und Gans, die sich selbst als Biene und Fuchs sehen. Wenn man kurz darüber nachdenkt, stellt man fest, dass es sich wie bei der Paarung Schaf und Wolf, um Opfer und Jäger, beziehungsweise Konsument und Lieferant (Biene und Bär) handelt.
Die Geschichte ist durchtränkt mit Ernsthaftigkeit und Grausamkeit, doch zwischendurch spielt auch (schwarzer) Humor immer wieder eine Rolle. "Die besseren Wälder" ist kein Buch zur reinen Unterhaltung und es ist eine Geschichte, die sich nur Stück für Stück entdecken lässt. Nach einmaligem Lesen habe ich lange nicht das Gefühl, alles entdeckt und verstanden zu haben, was der Autor mir damit auf den Weg geben wollte. Besonders der Schluss legt nahe, dass Martin Baltscheit die Leser seiner Geschichte in gewissem Grade allein mit ihren Gedanken stehen lassen will, dazu gezwungen über das Gelesene nachzudenken, sich damit nachhaltig zu beschäftigen und das Buch auf jeden Fall ein weiteres Mal zur Hand zu nehmen. Das werde ich mit Sicherheit tun, denn ich weiß jetzt schon, dass ich bei einem zweiten Lesen noch weitere "Wahrheiten" herauslesen oder vielleicht einige Sachen anders sehen werde als beim ersten Mal. "Die besseren Wälder" lassen mich nachdenklich, aber stellenweise auch ratlos zurück, und trotzdem kann ich das Buch nur mit der besten Bewertung auszeichnen, denn es rüttelt wach, es regt zum Nachdenken an und ist in Wort und Bild ein wahrhaftes Kunstwerk!
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Der kleine Ferdinand und seine Eltern sind Wölfe, denen es in ihrer Heimat nicht besonders gut geht. Die schlechte wirtschaftliche Lage führt zu einem Mangel in den verschiedenen Lebensbereichen. Schon lange reden die beiden Erwachsenen daher über eine eventuelle Flucht. Als es wieder …
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Der kleine Ferdinand und seine Eltern sind Wölfe, denen es in ihrer Heimat nicht besonders gut geht. Die schlechte wirtschaftliche Lage führt zu einem Mangel in den verschiedenen Lebensbereichen. Schon lange reden die beiden Erwachsenen daher über eine eventuelle Flucht. Als es wieder nicht genug Nahrung gibt, macht sich die kleine Familie auf den Weg in die besseren Wälder, von denen sie schon so viel gehört haben. Zwischen dem alten Leben und dem hoffentlich besseren Leben liegen nicht nur einige Kilometer, sondern auch eine Grenze, die stark überwacht wird und teilweise aus einer Mauer besteht. Im Schutze des starken Schneefalls soll der Grenzübertritt gewagt werden. Doch Ferdinands Eltern erreichen das gelobte Land nie. Ferdinand schafft es in das andere Land, in dem er auf ein kinderloses und seltsam aussehendes Paar trifft, dessen Laute er nicht versteht. Es sind Schafe. In der ganzen Gegend leben nur Schafe. Das Paar diskutiert eine Weile, ob sie den kleinen Wolf nicht lieber töten sollten. Doch im Endeffekt siegen die Gefühle. Ferdinand wird durch die Erziehung der beiden und einige kosmetische Tricks zum Vorzeigeschaf, das über seine eigentliche Herkunft nichts mehr weiß. Als er fast erwachsen ist passiert jedoch ein schrecklicher Mord. Ferdinand wird direkt neben der Leiche gefunden und ist somit der Hauptverdächtige. Im Gefängnis erkennt er seine wahre Identität. Und somit beginnt eine Suche nach sich selbst und nach der Wahrheit.
Es gibt Bücher, bei denen man noch leichte Fragezeichen über dem Kopf hat, weil man sich nicht sicher ist, ob man die Intention des Autors richtig verstanden hat. Und ich muss zugeben, dass es Geschichten gibt, zu denen ich gar keinen Zugang finden kann.
Beim Lesen von "Die besseren Wälder" fühlte ich von beiden Gegensätze ein wenig. Zunächst hatte ich auch ein paar Fragezeichen über dem Kopf, habe dann aber einfach während des Lesens meine eigene Interpretation eingebunden. Und genau das wollen doch die meisten (guten) Autoren. Sie geben eine Rahmenhandlung vor, die den Kopf des Lesers aber noch dazu veranlasst eigene Gedanken und Gefühle einzubinden. Das gelingt aber leider nicht allen Autoren. Doch Baltscheit schafft es eine klar abgegrenzte und in sich geschlossene Geschichte zu erzählen, die den Leser nicht überfordert, aber auch nicht langweilt. Gleichzeitig gibt er genau den Raum, den man benötigt, um die eigenen Gefühle und Gedanken einbinden zu können. Dies erreicht er einerseits durch eine sehr gelungene Konstruktion der Handlung, die immer wieder interessante und nachvollziehbare Wendungen aufweist. Andererseits führt die direkte und jugendliche Sprache dazu, dass man sich rasch in die Geschichte eingebunden fühlt. Es gibt nur eine geringe Distanz zwischen dem Leser und der Erzählung. Man kann praktisch die Gefühle und die Nachdenklichkeit der Protagonisten spüren. Ergänzt wird der sprachliche Teil durch moderne und kantige Zeichnungen, in denen immer wieder mit den verschiedenen Mensch- und Tierattributen gespielt wird. Dies ist übrigens ein Aspekt, der immer wieder im Buch auftaucht. Man bewegt sich praktisch, genauso wie Ferdinand, in zwei Welten, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen.
Das ist auch eine Grundaussage des Buches, die den Leser dazu veranlasst eigene Gefühle und Gedanken noch einmal in einem neuen Kontext zu betrachten. Würde ich genauso handeln? Was würde solch ein Leben aus mir machen? Wer bin ich eigentlich wirklich? Bin ich nicht nur ein Produkt von Erziehung und Umwelt? Solche Fragen lässt der Text zu und mit solchen Fragen beschäftigt man sich auch nach dem Lesen. Ein bisschen hat mich die Lektüre daran erinnert, wie ich mich als Jugendliche nach dem Lesen diverser Bücher des Autors Hermann Hesse gefühlt habe. Obwohl die Geschichte auf den ersten Blick so simpel anmutet, spricht sie doch existenzielle Fragen und Ängste an, die jugendliche und erwachsene Leser beschäftigen.
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Es waren einmal drei Wölfe, die wollten in eine bessere Zukunft aufbrechen. In der Heimat gab es für sie nur Gemüse und kein saftiges Fleisch, außerdem mussten sie immer frieren. Sie machten sich auf in die besseren Wälder, weil es dort Gerüchten zufolge Lammfleisch in …
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Es waren einmal drei Wölfe, die wollten in eine bessere Zukunft aufbrechen. In der Heimat gab es für sie nur Gemüse und kein saftiges Fleisch, außerdem mussten sie immer frieren. Sie machten sich auf in die besseren Wälder, weil es dort Gerüchten zufolge Lammfleisch in Hülle und Fülle gibt. Leider vergaßen sie dabei, dass das Land von Schafen regiert wird, die sich ihre Feinde mit einem Zaun vom Wollleibe halten, sowie alles Fremdartige gnadenlos töten. So geschah es, dass nur das kleine Wolfsjunge die beschwerliche Reise überstand und wie eine Flocke dem kinderlosen Paar Frauke und Wanja vor die Füße fiel. Das Schafsehepaar nahm sich seiner als ihren ersehnten Sohn Ferdinand an und zogen ihn als vegetarischen Paarhufer auf. Als in der Nacht der heiligen Schur ein Lamm aus ihrer Mitte gerissen wird, muss sich Ferdinand seiner animalischen Vergangenheit stellen und das blökende Paradies zurückerobern.
Bei diesem Buch aus dem Beltz & Gelberg Verlag sticht zuerst die knallbunte Gestaltung ins Auge und man fühlt sich nach den ersten Seiten wie in einem Bilderbuch für junge Erwachsene, da uns beinahe nach jedem Umblättern ein neues Gesicht begrüßt. Die Zeichnungen, welche Martin Baltscheit selbst gestaltet hat, waren in meinen Augen nicht immer hübsch und ästhetisch, aber ihre Individualität und die stumme Botschaft umso schärfer. Denn diese sind ganz an der Idee einer Tierparabel orientiert. In einem Moment ist Ferdinand ein stattlicher Wolf mit düsterer Mine, dann ein lammfrommes Schaf als singender Musterknabe und dann wieder ein normaler Junge im Schoße seiner Eltern. Die Austauschbarkeit der eigenen Persönlichkeit, die sich an die Gegebenheiten anpasst, wird also schon mit der nonverbalen Kommunikation deutlich und genau hier liegt auch der Fokus bei dem Autor, der alle Bücher seiner Tochter widmet.
Nie war die Einwanderungspolitik aktueller und nie damit die Diskussion über fremde Kulturen und Ansichten lauter, die mit dem absonderlichen Wolf im Schafspelz ein Gesicht bekommt. Unweigerlich stellt man sich die Frage, ob das andersartige Raubtier seine raue Natur verlernen, sich als Bock eingliedern kann oder es gewollt hätte, wenn er vor die Wahl gestellt wäre. Ist Ferdinand ein besserer Wolf, ein besseres Schaf oder ein perfekt integriertes Wesen in beiden Welten?
Manche Szenen aus dem Mittelteil, die der Autor wohl für seine Zielgruppe aufgepeppt hat, einschließlich eines Dialogs über den Regelbruch waren für mich zu langatmig und haben das ansonsten sprachliche Parabel-Paradebeispiel minimal entzaubert.
Eigene Handlungsweisen werden, wie es solche Erzählungen versprechen, durch das tierische Gleichnis kritisch beleuchtet, wobei ich feststellen musste, dass ich im Herzen ein Schaf bin, denn Traditionen und Stabilität zählen für mich sehr. *mäh* ;-)
Zum Abschluss habe ich „Die besseren Wälder“ noch einmal mit Freude durchblättert und hoffe, dass alle Leser den deutlichen moralischen Grundsatz erkennen und im wahren Leben anwenden können, nur dann können wir alle gemeinsam unsere Freiheit ohne Angst genießen.
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