Der Covertext gibt wirklich nur einen kleinen Teil der eigentlichen Geschehnisse wieder. Alleine im Prolog trifft man schon auf einen scheinbar Minderen, ein Mädchen, welches alleine in einem Wohnwagen im Wald haust und eine Mutter und ihre beiden Töchter werden vergewaltigt und ermordet. Erst dann
kommt Jim in die Stadt Billings und gerät in den Ärger, dass man Jagd auf ihn machen wird. Und all…mehrDer Covertext gibt wirklich nur einen kleinen Teil der eigentlichen Geschehnisse wieder. Alleine im Prolog trifft man schon auf einen scheinbar Minderen, ein Mädchen, welches alleine in einem Wohnwagen im Wald haust und eine Mutter und ihre beiden Töchter werden vergewaltigt und ermordet. Erst dann kommt Jim in die Stadt Billings und gerät in den Ärger, dass man Jagd auf ihn machen wird. Und all das nur, weil er dem Mädchen helfen wollte, aber sie wird sich wiederum dafür bedanken und Jim helfen und so sein Überleben etwas verlängern.
Viel mehr will ich zur Handlung auch gar nicht sagen, weil, die soll man sich selber zusammenlesen, aber ich muss da noch auf eine Sache eingehen. Dies könnte schon ein kleiner Spoiler sein und wer damit Probleme hat, springt lieber gleich zum nächsten Absatz. Ich habe euch gewarnt - dann mal los: auf dem Cover steht zwar "Psychothriller", aber meiner Auffassung nach passt das nicht ganz. Es gibt zwar einige kaputte Figuren, aber die machen noch lange keinen Psychothriller aus. Und dann ist dort noch die Sache mit dem Voodoo-Fluch und dass die Toten wiederkehren, aber vorher noch als eine Art Geist durch die Gegend ziehen. Das passt dann doch eher zu einem Mysterythriller und so rutscht es auch schon ein Stückchen bei den Horrorthrillern mit rein.
Dann gibt es bei solchen Geschichten auch immer noch den Knackpunkt, dass man weiß, dass die Hauptfigur möglichst lange in der Geschichte vorhanden sein wird und man erst am Ende erfährt, ob die Figur nun stirbt oder am Leben bleibt. Diese Figur mal auf Seite 80 sterben zu lassen, traut sich irgendwie keiner. Also muss man dem Leser eine Handlung zusammenstricken, die ihn nicht langweilt und das schafft McBean hier sehr gut, indem er die Haupthandlung eher nebenbei vorantreibt und dafür drei der Nebenhandlungen ausführlicher beschreibt. Das ist hier nicht nur unterhaltsam, sondern führt einen auch mal wieder in die menschlichen Abgründe einer kleinen Stadt. Das sorgt schon für eine perverse Atmosphäre und einen angenehmen Spannungsbogen und eben auch rätselhaft durch bestimmte Ereignisse. Splatterfans kommen dabei auch nicht zu kurz, denn wie es bei mancher Jagd nun mal so ist, passieren auch Unfälle und so eine Schusswunde durch ein großkalibriges Gewehr kann schon verdammt böse sein.
Hier gibt es noch einen weiteren Knackpunkt und zwar dass man eigentlich Mitleid mit Jim haben sollte, aber die Geschichte um den Ex-Knacki, der jetzt ein 'gutes' Leben führen will, aber dann doch wieder in Schwierigkeiten gerät, war einfach schon zu oft da. Es ist zwar nur die Ausgangssituation und das Ganze entwickelt sich dann auch spannend und interessant, aber es reißt einen einfach nicht mehr so mit. Dann hat man schon mehr Mitleid mit dem kleinen Mädchen Darlene. Es bringt der Geschichte aber keinen Abbruch. Und es ist auch erst McBeans dritter Roman und da kann man noch in bekannten Gefilden wildern.
Dies war jetzt meine zweite Begegnung mit den Büchern von Brett McBean - die Erste war DIE MUTTER und ich muss sagen, dass mir diese Geschichte besser gefallen hat. Die war düsterer, dreckiger und brutaler. Was jetzt nicht heißen soll, dass DIE BESTIEN schlecht sei. Es ist immer noch eine gute Geschichte über Kleinstädter, die hin und wieder gerne mal auf Menschenjagd gehen. Es hat halt jeder so seine Hobbys und somit auch eine klare Empfehlung für Leser von Jack Ketchum oder Richard Laymon.
An dieser Stelle dann auch ein Danke an den Festa Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.