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'Die Bestimmung des Menschen' (Erstausgabe 1800) ist eine popularphilosophische Schrift Fichtes. Sie wendet sich ausdrücklich nicht an Fachgelehrte, sondern an 'alle Leser, die überhaupt ein Buch zu verstehen vermöchten'. Diese Leser möchte Fichte zur Selbsterkenntnis führen, indem sie sich in die Rolle des redenden Ich versetzen und dessen Gedankengänge selbst nachvollziehen . Fichtes Schrift gliedert sich in drei Bücher mit den Titeln 'Zweifel', 'Wissen' und 'Glaube'. Das erste und letzte Buch sind in formaler Anlehnung an Spaldings Schrift in der Ich-Form gehaltene Monologe, das zweite ist…mehr

Produktbeschreibung
'Die Bestimmung des Menschen' (Erstausgabe 1800) ist eine popularphilosophische Schrift Fichtes. Sie wendet sich ausdrücklich nicht an Fachgelehrte, sondern an 'alle Leser, die überhaupt ein Buch zu verstehen vermöchten'. Diese Leser möchte Fichte zur Selbsterkenntnis führen, indem sie sich in die Rolle des redenden Ich versetzen und dessen Gedankengänge selbst nachvollziehen . Fichtes Schrift gliedert sich in drei Bücher mit den Titeln 'Zweifel', 'Wissen' und 'Glaube'. Das erste und letzte Buch sind in formaler Anlehnung an Spaldings Schrift in der Ich-Form gehaltene Monologe, das zweite ist ein Dialog zwischen dem Ich und dem Geist. Damit erinnert das zweite Buch an die 'Soliloquia' des Kirchenvaters Augustinus, in denen es zu einem Dialog zwischen einem Ich und der Vernunft kommt. Inhaltlich können Fichtes Ansichten als Auseinandersetzung mit Baruch de Spinoza im ersten und Immanuel Kant im zweiten Buch gelesen werden.
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Autorenporträt
Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) gilt neben Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel als bedeutendster Vertreter des Deutschen Idealismus. Er wuchs ärmlich in einem von Frondiensten geprägten dörflichen Milieu auf. Nach seiner Schulzeit zog Fichte 1780 nach Jena, wo er an der Universität ein Theologie-Studium begann, wechselte jedoch bereits ein Jahr später den Studienort nach Leipzig. Er war gezwungen, sich durch Nachhilfeunterricht und Hauslehrerstellen zu finanzieren und brachte das Studium zu keinem Abschluß. In dieser aussichtslosen Lage bekam er 1788 in Zürich eine Stelle als Hauslehrer, die er aber nur zwei Jahre innehatte. Anschließend ging er wieder nach Leipzig. Fichtes Plan, Prinzenlehrer zu werden, scheiterte. In Leipzig lernte Fichte 1790 die Philosophie Immanuel Kants kennen. Kant inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten 'Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre'. Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Hauslehrerstelle in Warschau nahm Fichte Anfang November 1791 eine auf ein Jahr befristete Anstellung als Hauslehrer in der Nähe der pommerellischen Ostseeküste an. Im selben Jahr besuchte er Kant in Königsberg, wo dieser ihm einen Verleger für seine Schrift 'Versuch einer Critik aller Offenbarung' (1792) verschaffte, die anonym veröffentlicht wurde. Das Buch galt zunächst als ein lange erwartetes religionsphilosophisches Werk von Kant selbst. Nachdem Kant den Irrtum klarstellte, wurde Fichte schlagartig berühmt und erhielt einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Jena. Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im sogenannten 'Atheismusstreit'. Fichte wurde wegen Verbreitung atheistischer Ideen und Gottlosigkeit verklagt, erhielt einen Verweis und trat daraufhin zurück. 1805 bekam er den Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1810 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät und von 1811 bis 1812 Rektor der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.