In Kamerun wird das kollektive Gedächtnis in seinen Darstellungen durch ein juristisch-politisches Dispositiv bestärkt, das bewirkt, dass nur Männer für ihre Taten im Kampf für die Unabhängigkeit verherrlicht und fast heiliggesprochen werden. Diese Regelung stellt ein echtes Handicap für die soziale und politische Integration von Frauen dar. Angesichts unseres sozialen Kontextes würde es den Frauen an Orientierung und Motivation fehlen, um sich voll und ganz in politische Kämpfe zu stürzen. Trotz aller Bemühungen in diesem Bereich ist eine schwache Präsenz von Frauen in der Politik zu beobachten. Diese Unterrepräsentanz geht auf die Jahre vor der Unabhängigkeit zurück. Tatsächlich legte die koloniale Regierungsführung, die heute in den damals produzierten Rechtsakten, Anweisungsdokumenten, Briefen und anderen Berichten zu erkennen ist, den Grundstein für den Aufbau einer gewissen Subalternisierung der Frau in der öffentlichen Sphäre. In diesen Texten werden die soziopolitischen und wirtschaftlichen Dynamiken der verschiedenen sozialen Akteure herausgearbeitet. So kann man sagen, dass die Abwesenheit von Frauen unter den Nationalhelden durch ihren systematischen Ausschluss aus dem öffentlichen Raum durch die französischen Kolonialverwalter im Kamerun der 1950er Jahre gerechtfertigt ist.