Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die SED etablierte in der DDR als nationalen Mythos einen Kult um die Internationalen Brigaden, die im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republik kämpften. Deren bestimmende politische Kraft war der PCE, der seinen Kampf gegen die Diktatur Francos nach dem Bürgerkrieg fortsetzte, woraus sich für die SED eine Verpflichtung zur Solidarität mit dem PCE ergab. Mit dem Prager Frühling und der Intervention einiger Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes in die CSSR, begann der PCE mit seiner Verurteilung des Einmarschs zunehmend seine Unabhängigkeit von der KPdSU zu betonen sowie nationale ideologische Eigenständigkeiten auszuarbeiten. Diese verstärkten sich in den 70er Jahren, wohingegen die SED sich in dieser Zeit eng an die KPdSU anlehnte. Daraus ergab sich die Frage, wie sich die Beziehungen zwischen PCE und SED vor diesem Hintergrund in dieser Zeit entwickelten. Nachdem die Arbeit zunächst die für die Vorbereitung, Entscheidung und Kontrolle der Partei-außenbeziehungen zuständigen Organe und Personen des zentralen SED-Apparats darstellt, behandelt sie auf der Grundlage programmatischer Dokumente beider Seiten die ideologischen Diskrepanzen zwischen SED und PCE. Wie aus den Aktenbeständen der Abteilung Internationale Verbindungen des ZK der SED hervorging, grenzte sich die SED intern vehement von diesen Tendenzen ab.Daraus resultierte die Frage, warum die SED in den 70er Jahren trotzdem beharrlich Beziehungen zum PCE aufrechterhielt. Zur Beantwortung wurden wieder die Akten der Abteilung IV analysiert und daraus die zentrale These der Arbeit abgeleitet. Die SED pflegte ihre Beziehungen zum PCE trotz profunder ideologischer Diskrepanzen, da der PCE die einzige schlagkräftige KP sowie die stärkste und am besten organisierte Oppositionskraft Spaniens war. Dies war vor allem von Bedeutung, da die Diktatur Francos sich seit Ende der 60er Jahre in einer tiefen Krise befand und nach Francos Tod im November 1975 der Übergang zur Demokratie einsetzte. Gleichzeitig wollte die SED die Einheit der kommunistischen Bewegung aufrechterhalten und sich selbst als Partei des Ausgleichs darstellen, um sich Prestigeerfolge zu sichern. Dies war allerdings auch nötig, um den PCE von ihrer Interpretation des Marxismus-Leninismus zu überzeugen, was die SED nur langfristig zu erreichen glaubte. Dafür war sie bestrebt, auch oppositionelle Tendenzen im PCE ausnutzen, deren Existenz ihr Interesse an Beziehungen weiter bestehen ließ.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.