Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 04. August 2010 stellte der ehemalige Bundesaußenminister Guido Westerwelle das neue Konzept der Bundesregierung für Lateinamerika und die Karibik vor. Das letzte und zugleich erste offizielle Strategiepapier für die Region geht auf das Jahr 1995 unter der Regierung von Helmut Kohl zurück. Damit reagierte die schwarz-gelbe Bundesregierung auf den eingangs genannten und zirka zwanzig Jahre andauernden Prozess, in dem Lateinamerika zunehmend von der politischen Agenda der deutschen Außenpolitik durch andere Themenfelder verdrängt worden ist. Das Ende des Ost-West-Konflikts und damit einhergehend die Integration der ehemals zur Sowjetunion gehörigen Länder oder der Internationale Terrorismus fanden nun vermehrt Aufmerksamkeit. Das vorgestellte Konzept spiegelt jedoch eine Illusion wider, nämlich die einer einheitlichen Politik gegenüber einer ganzen Region. Dem Dokument mangelt es an einer thematischen und länderbezogenen beziehungsweise subregionalenSchwerpunktsetzung. Weitgehend dominieren Überlegungen die sich auf Lateinamerika als Ganzes beziehen. Schwerpunktsetzungen nach Ländern oder Regionen finden nicht statt. Eine gewisse Ausnahme bildet lediglich Brasilien, das die meisten Nennungen erfährt. Das übrige Lateinamerika wirkt vor diesem Hintergrund eher wie eine Restkategorie. (Vgl. Zilla 2012: 51)Vorrangiges Ziel der Arbeit soll es daher sein, dass vorherrschende Bild der Einheit der Beziehungen Deutschlands zu den Ländern Lateinamerikas aufzubrechen. Dies wird im Folgenden mithilfe eines Vergleichs zweier Fallbeispiele geschehen, namentlich der aktuellen deutschen Außenpolitik gegenüber der Föderativen Republik Brasilien und der Republik Peru. Für die Analyse4 sollen die diplomatische, wirtschaftliche und entwicklungspolitische Dimension der deutschen Außenpolitik gegenüber den beiden Staaten im Vordergrund stehen. Dies impliziert, dass die jeweiligen Beziehungen vorrangig aus deutscher Sicht betrachtet werden und lediglich in Einzelfällen auf den brasilianischen und peruanischen Blickwinkel eingegangen wird.
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